Quelle: Iris Hensel
Viktor Plümacher bei seinem Start über 5000 Meter bei den Deutschen Meisterschaften
Das westfälische Aufgebot trotzte bei den Deutschen 10.000-Meter-Meisterschaften in Wassenberg am Wochenende dem Dauerregen und holte zahlreiche Medaillen, überwiegend auf der halb so langen Distanz: den 5.000 Metern, die für die U23-Junior*innen und die älteren Semester angeboten wurden.
Zu ihnen gehört Viktor Plümacher, eines von vielen Nachwuchstalenten der LG Olympia Dortmund die im Sportpark Orsbeck antraten. Mutig folgte er dem Führenden, Lennart Zehfeld vom LC Rehlingen, der von Anfang an die Spitzenposition übernommen hatte. Plümacher ließ sich nicht abschütteln. Lennart Zehfeld spürte stets den Atem seines Verfolgers. Auf der Schlussgeraden knipste Plümacher den Turbo – und weg war er - Zehfeld kam nicht mehr mit. „Ich habe alles rausgeholt, was drin saß“, staunte der Sieger selbst am meisten über seine Spurtqualitäten, „dass ich hier gewinnen würde, hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können.“ Plümacher (14:47,68 Minuten) und Zehfeld (14:49,25 Minuten) belohnten sich mit Gold und Silber. Persönliche Bestzeiten gab es noch dazu – und ein dickes Kompliment für den strahlenden Sieger: „Gut gemacht“, sagte LGO-Coach Christoph Neuhaus.Erfolgreich im Regen: Kiara Nahen (in rot) vom LC Paderborn gewinnt 10.000-Meter-Bronze bei den U23-Juniorinnen in 33:30,78 Minuten [Fotos: Iris Hensel]
Eine bärenstarke Vorstellung zeigte auch Kiara Nahen vom LC Paderborn. Hinter Kira Weis (KSG Gerlingen) und Mia Jurenka (VfL Sindelfingen) holte sie Bronze in 33:30,78 Minuten. Für die Ostwestfälin war’s zugleich ein „Hausrekord“. Ihre schnellste Zeit hatte sie im Frühjahr bei den Deutschen Straßenlauf-Meisterschaften über zehn Kilometer gewonnen. In Leverkusen rannte sie 33:45 Minuten und wurde ebenfalls Dritte.
Westfälischer Dreifach Erfolg bei den W35
Das Podium beim Fünf-Kilometer-Lauf der Altersklasse W35 war fest in westfälischer Hand. Stefanie Osthoff und Ira Achenbach feierten einen Doppelsieg für ihren Verein: die SG Wenden. Osthoff steigerte sich auf 18:21,42 Minuten, Achenbach folgte mit minimalem Abstand in 18:22,59 Minuten. Den dritten Platz holte sich wie im Vorjahr Patricia Grewatta von der LG Hamm in 18:37,02 Minuten. Christl Dörschel, eine weitere Langstrecklerin aus Wenden im Sauerland, freute sich über Silber in der W45 in 18:38,59 Minuten. Alexandra Schoppe-Schmidt von den Laufsportfreunden Münster wurde ebenfalls Vizemeisterin mit 19:39,00 Minuten in der W40.Aber das war noch längst nicht alles. Petra Franken, die Mutter einer laufbegeisterten Familie, holte Silber in der W50 in 19:23,18 Minuten. Persönliche Bestleistung! Katjana Quest-Altrogge, eine erfahrene Triathletin von der LG Lage-Detmold-Bad Salzuflen, hat auch ihre Liebe zum ausdauernden Laufen entdeckt. Sie siegte in der W60 in 20:52,05 Minuten. Anke Kerstein-Sutter vom TSV 1887 Schloß Neuhaus freute sich hier über Bronze in 22:12,66 Minuten. Silber schnappte sich Delia Krell-Witte von den Laufsportfreunde Münster in der W65 in 23:43,93 Minuten.
Die Männer wollten natürlich nicht zurückstehen. Jochen Moshage von der TG Herfold dominierte die Klasse M70 in neuer Bestzeit von 21:26,00 Minuten. Gold ging auch an Karl Walter Trümper vom LC Rapid Dortmund, der als zweitältester Teilnehmer dieser Titelkämpfe in der M85 in 25:18,48 Minuten die Nase vorn hatte. Sein Klubkollege Michele Pugliese wurde in der M75 Zweiter in 23:45,70 Minuten, auch Bestzeit, vor dem Dritten, Wolfgang Thamm vom SuS Schalke 96, der 26:10,76 Minuten benötigte.
Alter schützt vor Leistung nicht: Karl Walter Trümper vom LC Rapid Dortmund, Jahrgang 1936, siegt in der M85 in 25:18,48 Minuten.
Der neu erbaute Sportpark Orsbeck an der Grenze zu den Niederlanden feierte unter den fachkundigen Blicken der Landes- und Kommunalpolitik seine erste Deutsche Meisterschaft. Der Sportpark meistert die Kombination zwischen einem hochwertigen Leichtathletik-Stadion und einer Baseball-Anlage – zwei Sportarten, die schon augenscheinlich nicht leicht miteinander kombinierbar sind.