Quelle: P. Middel
Eine Sekunde fehlte Marius Probst an der EM-Norm.
Das Sparkassen Jump'n'Run Meeting war auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg. 530 Athlet*innen aus Deutschland und dem benachbarten Ausland nahmen an der Veranstaltung teil, die bei ihrer dritten Auflage am Samstag wegen der Umbauarbeiten im Stadion Rote Erde erstmals im Stadion Hacheney stattfand.
Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hatte die Veranstaltung als offiziellen Nominierungswettkampf für die U18-EM (4. bis 7. Juli in Jerusalem/Israel) und für die U20-WM (1. bis 6. August in Cali/Kolumbien) festgelegt. Der Aufwand lohnte sich, denn insgesamt sieben Mal wurden bei den optimalen Bedingungen im Stadion Hacheney die hochgesteckten Vorgaben für Jerusalem und Cali erfüllt.
Christoph Schrick blieb bei der männlichen Jugend U20 über 3.000 Meter deutlich unter der Norm für Cali [Foto: P. Middel]
Darüber hinaus versuchte Marius Probst (TV Wattenscheid) im 1.500-Meter-Lauf der Männer die Norm von 3:36,00 Minuten für die Europameisterschaften vom 15. bis 21. August in München zu knacken, doch der 26-Jährige konnte sein Vorhaben nicht umsetzen. In 3:37,00 Minuten fehlte ihm eine Sekunde für Norm. Bis 1.000 Meter machte sein Teamkollege Maximilian Sluka für ihn Tempo, doch dann war der frühere U23-Europameister auf sich allein gestellt. „Als ich allein laufen musste, war das für mich eine erhebliche Umstellung, weil es auch etwas windig war. In dieser Phase habe ich wahrscheinlich die fehlende Sekunde liegen gelassen. Dass es eng werden würde, habe ich bereits bei 1.200 Meter gemerkt, wo ich eine Zwischenzeit von 2:55,01 Minuten hatte“, berichtete Probst, der sich dennoch nicht enttäuscht zeigte.
Probst: "Setze mich nicht unter Druck"
„Mein heutiger Lauf hat gezeigt, dass ich die 3:36 Minuten auf jeden Fall drauf habe. Nur wann und wo ich die Norm unterbieten werde, kann ich nicht sagen. Ich setze mich jetzt nicht unter Druck, denn ich habe bis zur EM ja noch ein wenig Zeit“, erklärte der Wattenscheider, der sich nun ganz auf die deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Berlin konzentrieren möchte. Dort möchte er bei der Titelvergabe über 1.500 Meter ein ernsthaftes Wort mitreden. Hinter Marius Probst gefiel als Zweiter der Dortmunder Maximilian Feist mit 3:43,73 Minuten. Lediglich in der Halle ist er mit 3:42,27 Minuten schon einmal schneller gewesen.Große Freude herrschte bei Christoph Schrick (ASC Darmstadt), der sich in der Klasse U20 als Sieger des 3.000-Meter-Laufes von 8:15,62 Minuten auf ausgezeichnete 8:12,47 Minuten verbesserte und damit die Vorgabe von 8:14,50 Minuten für die U20-WM in Cali erfüllte.
Jonas Patri (Aachener TG) hatte am 25. Mai bei den NRW-Meisterschaften in Kaiserau mit 6:07,47 Minuten über 2.000-Meter-Hindernis die Norm für Jerusalem um 7,47 Sekunden verfehlt, weil es sehr windig war. In Dortmund-Hacheney holte er Versäumtes nach und blieb mit ausgezeichneten 5:53,40 Minuten deutlich über der Jerusalem-Vorgabe, die auch Paul Walochny (SC DHfK Leipzig), der sich von 6:08,61 Minuten auf 5:57,72 Minuten verbesserte, erfüllte. Für Jonas Patri war es in Dortmund übrigens erst sein zweites Rennen über 2.000-Meter-Hindernis.
Kerstin Schulze Kalthoff dominierte über 3.000m-Hindernis [Foto: P. Middel]
Zwei erfreuliche Verbesserungen gab es auch im 3.000-Meter-Lauf der Klasse U18. Tristan Kaufhold (SSC Hanau-Rodenbach) steigerte sich nach Zwischenzeiten von 2:44,11 über 1.000 Meter und 5:28,69 Minuten über 2.000 Meter auf hervorragende 8:24,03 Minuten und kann damit die Jerusalem-Norm von 8:32,00 Minuten für sich abhaken – genauso wie Lokalmatador Viktor Plümacher (LG Olympia Dortmund / 8:28,01 Min.), der zuvor eine persönliche 3.000-Meter-Bestzeit von 8:44,95 Minuten hatte.
Eine erstklassige Vorstellung bot auch Jana Becker (LG Wettenberg), die sich als Siegerin im 800-Meter-Lauf der weiblichen Jugend U18 über die neue persönliche Bestzeit von 2:04,95 Minuten (bisher 2:06,15 Min.) freuen konnte und damit deutlich unter der angestrebten Norm von 2:08,50 Minuten blieb.
Dortmunder 800-Meter-Läuferinnen in sehr guter Form
Deutlich spannender machte es dagegen Emie Lotta Berger (mettmann-sport), die im 1.500-Meter-Lauf der weiblichen Jugend U18 mit 4:27,14 Minuten nur 36 Hundertstelsekunden die Jerusalem-Norm unterbot.Im 3.000-Meter-Hindernis-Lauf der Frauen gelang Kerstin Schulze Kalthoff (LG Brillux Münster) in einem Lauf von der Spitze weg ein sicherer Erfolg in 10:27,70 Minuten. Lediglich in Karlsruhe ist die Jura-Studentin in diesem Jahr schon einmal mit 10:22,71 Minuten schneller gewesen. Im 800-Meter-Lauf der Frauen unterstrich Patricia de Graat (LG Olympia Dortmund) ihre augenblicklich hervorragende Form mit ihrem Erfolg in neuer persönlicher Bestzeit von 2:06,43 Minuten (bisher 2:07,63 Min.). Ein gewaltiger Leistungssprung gelang der 17-jährigen Carolia Haas (LG Olympia Dortmund), die sich im 800 Meter von 2:14,93 auf erfreuliche 2:08,42 Minuten verbesserte.
„Wenn man die guten Leistungen und vielen Normerfüllungen sieht, dann hat sich der gesamte Aufwand unter dem Strich gelohnt. Mit zum Erfolg dieses Meeting hat die hervorragende Zusammenarbeit innerhalb unseres Mitarbeiter-Teams beigetragen“, freute sich Organisator Michael Adel. Insgesamt waren bei der Veranstaltung 43 Helfer*innen im Einsatz.