
Quelle: E. Vollmer
Vom bescheidenen Wetter ließen sich die "Oldies" bei den Westfalenmeisterschaften nicht abbringen.
Es kommt nicht oft vor, dass Westfalenmeisterschaften außerhalb Westfalens ausgetragen werden. Wegen der hohen Belastung der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen im Juli durch die FISU World University Games und die Jugend-DM waren die Verantwortlichen froh, dass der Leichtathletik-Verband Nordrhein (LVN) als direkter Nachbar angeboten hatte, am Wochenende zusammen mit seiner eigenen Seniorenmeisterschaft auch die Westfalen-Titelkämpfe der Mastersklassen durchzuführen.
Für die älteren Leichtathletinnen und -athleten war das zwar mit einer längeren Anreise nach Wassenberg nahe der niederländischen Grenze verbunden, entschädigt wurden sie aber mit einer perfekt organisierten Veranstaltung. Der örtliche Ausrichter SC Myhl Leichtathlertik bot mit vielen engagierten Helferinnen und Helfern ein stimmungsvolles „Familienfest“ der Masters-Leichtathletik aus ganz Nordrhein-Westfalen.Leider spielte besonders am zweiten Tag das Wetter nicht ganz mit, so dass manche Leistung „vom Winde verweht“ wurde oder unter dem Dauerregen litt. Trotzdem erreichten sehr viele Teilnehmer*innen ihr Hauptziel: das Erreichen der Qualifikationsnormen für die DLV-Masters, die deutschen Seniorenmeisterschaften im August in Gotha.
Dr. Linke und Frauke Viebahn liefern erneut ab
Für die herausragenden Ergebnisse sorgten die Sportlerinnen und Sportler, die auch auf internationaler Ebene immer wieder Medaillen gewinnen: Bei den überlegenen Weit- und Dreisprungsiegen von Dr. Eberhard Linke von der LG Kindelsberg Kreuztal in der Klasse M80 wurde zwar ein zu starker Rückenwind gemessen, aber im 100-Meter-Sprint in 14,97 Sekunden lag die Windunterstützung im erlaubten Rahmen. Auch die andere westfälische Masters-Weltrekordinhaberin Frauke Viebahn von DJK BW Annen überzeugte in ihrer Paradedisziplin, dem Hochsprung der W65 mit 1,36 Meter. Außerdem lag sie über 100 Meter weit vor der Konkurrenz (14,77 Sek.).Wie erwartet setzte sich über 4x100-Meter der W50 das Quartett des LC Paderborn in sehr guten 56,15 Sekunden an die Spitze der diesjährigen nationalen Bestenliste. Auch auf den Einzelstrecken über 100 und 200 Meter lagen Silke Byner, Michaela Zwiener und Jutta Bergener deutlich vor der regionalen Konkurrenz.
"Titelhamster" aus Südwestfalen
Im Laufbereich überzeugte besonders Maurice Eisfeld (LC Rapid Dortmund) in der M55 mit Siegen über 800 Meter (2:21,20 Min.), 1.500 Meter (4:37,63 Min.) und 3.000 Meter (10:08.31 min.).Als „Titelhamsterer“ erwiesen sich auch bei den diesjährigen Westfalenmeisterschaften die Masters der LG Kindelsberg Kreuztal. Die Blau-Weißen aus dem Siegerland stellten mit Thomas Blech auch den erfolgreichsten Teilnehmer, denn er siegte in der Klasse M50 gleich in sechs verschiedenen Wettbewerben. Auch ein westfälisches Leichtathletik-Urgestein trug sich in die Siegerlisten ein: Adalbert Roßbach, der langjährige DLV- und FLVW-Sprinttrainer und frühere Vorsitzende des Kreis-Leichtathletik-Ausschusses im Kreis Siegen/Wittgenstein, gewann das Kugelstoßen der M85 (10,01 Meter) und wurde Zweiter im Diskuswurf (21,58 Meter).