Quelle: © Iris Hensel
Marius Probst unterstrich seine augenblicklich gute Form am vergangenen Wochenende als schnellster Läufer in der siegreichen 3 x1.000-Meter-Staffel des TV Wattenscheid (Archivfoto)
Zwei Meistertitel und insgesamt dreizehn Medaillen gewannen die westfälischen Athlet*innen bei den 122. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Berlin. Leichtathletik.de hat die Medaillengew*inner interviewt: Hier die Stimmen von Yasmin Kwadwo, Nils Voigt, Mohamed Mohumed, Jessie Maduka, Monika Zapalska und Marius Probst.
Yasmin Kwadwo (LC Paderborn), Dritte über 100 Meter:
„Ich bin so glücklich und zufrieden. Ich habe gekämpft bis zum Ende. Die Zeit ist mir egal. Ich konnte nach all den Jahren, in denen ich viele Probleme hatte, endlich wieder etwas zeigen. Es war heute auch ein guter Test, mit einigen Strapazen umzugehen. Wir hatten nach unserem Halbfinallauf nur 20 Minuten Zeit, bis es weiter ging. Es ist natürlich auch immer wichtig, sich für die Staffel zu positionieren. Die Vorbereitung war bisher schwierig. Ich hatte einige körperliche Probleme. Aber ich habe gezeigt, dass ich in Meisterschaftsrennen stark bin. Heute ist der Knoten geplatzt. Ich werde nun den Abend genießen.“
Nils Voigt (TV Wattenscheid), Dritter über 5.000 Meter:
„Ich habe mir vor dem Rennen drei Ziele gesetzt: Medaille holen, Mo [Mohumed] das Rennen nicht allzu leicht machen und eigentlich habe ich mit dem Platz hinter Mo geliebäugelt. Dann sind Mo und Sam mir auf der letzten Runde entwischt. Da bin ich nicht ganz mitgekommen. Daher bin ich nicht ganz zufrieden mit mir. Ich hätte gerne ein bisschen mehr Druck auf den letzten 100 Metern noch gehabt. Ich hatte ja eine leichte Herzmuskelentzündung und bin absolut zufrieden, wie ich wieder zurückgekommen bin. Mit so einer unsicheren Diagnose weiß man gar nicht, wie es weitergeht. Ich bin froh, dass ich die Saison so machen kann, wie ich sie mache. Bei der EM in München will ich über 10.000 Meter vorne mitlaufen.“Nils Voigt - hier bei den Straßenlaufmeisterschaften - ist zufrieden mit dem Ergebnis [Foto: P. Middel]
Mohamed Mohumed (LG Olympia Dortmund), Sieger über 5.000 Meter:
„Es war ein klassisches Meisterschaftsrennen. Die Jungs sind moderat angelaufen, hinten raus war es ein Positionskampf mit Endspurt. Ich habe versucht, ein paar Körner für die 1.500 Meter morgen zu sparen, aber die Jungs haben alles gegeben. Ich musste ordentlich ackern, um hier zu gewinnen. Ich hatte es mir ein bisschen leichter vorgestellt. Ich bin mega froh, dass es geklappt hat - ich denke, morgen werde ich wieder erholt sein. Es bedeutet mir extrem viel, das Triple nach Hause zu bringen hier in Berlin. In so einem besonderen Stadion, wo auch schon Weltrekorde gelaufen wurden. Auf der Zielgeraden dachte ich: Einfach nur absichern und wenn es sein muss, noch mal den Turbo zünden. Ich denke, ich hätte noch ein bisschen schneller ins Ziel sprinten können, wenn es nötig gewesen wäre. Ich wollte immer da hinkommen, wo ich jetzt bin. Ich werde versuchen, meine Bestzeit weiter zu bestätigen und in näherer Zukunft ist, denke ich, auch der deutsche Rekord drin.“
Jessie Maduka (TV Wattenscheid), Dritte im Dreisprung:
„Der Wettkampf war komplett chaotisch: Ich stand auf dem Aufwärmplatz und habe festgestellt, dass ich nur einen Spike dabei hatte. Der andere war im Hotel. Ich konnte den zwar zum Wettkampf noch rechtzeitig bekommen und mir für die Zwischenzeit einen leihen, aber da war ich schon sehr panisch. Dann kam natürlich die Unterbrechung dazu. Dafür bin ich aber mit dem dritten Platz zufrieden, Bronze ist super. Nur mit der Weite bin ich nicht zufrieden. Die Vorbereitung lief nicht so gut. Ich hatte mit Knieproblemen zu kämpfen und konnte kein richtiges Sprungtraining machen.“Jessie Maduka holte nach "chaotischem" Wettkampfauftakt Bronze [Archivbild: Iris Hensel]
Monika Zapalska (TV Wattenscheid), Zweite über 100-Meter-Hürden:
„Ich hatte mir vorgenommen, die Goldmedaille zu holen und eine neue Bestleistung zu laufen. Ich war richtig heiß darauf. Aber technisch hat es hinten raus bei mir nicht geklappt. Da bin ich etwas klein geworden und dann ist die Marlene vorbei. Vielleicht wollte ich auch zu viel. Die Vorbereitung auf den Wettkampf war wegen der Unwettervorbereitungen schwierig. Wir hatten nur 15 Minuten Zeit, uns vorzubereiten. Diese Saison war schwierig. Ich habe etwas zu viel trainiert und der Körper war etwas müde. Dafür war es heute ganz in Ordnung, aber es ist schade, dass ich keine Bestleistung gelaufen bin."Marius Probst TV Wattenscheid, Zweiter über 1.500 Meter:
„Ich bin sehr zufrieden mit einem kleinen Wermutstropfen. Das Ziel war, unter die Top Drei zu kommen. Ich habe leider Gottes ein bisschen zu spät reagiert, sonst hätte ich das Ding auch gewinnen können. Wenn mich einer schlägt, dann soll es Christoph [Kessler] sein. Wir sind beste Freunde, wir versuchen alles Mögliche, damit der andere so gut wie möglich abschneidet. Jetzt hat es für Platz eins und zwei gereicht. Ich kann jedes Rennen mitgehen, ob es schnell oder langsam ist. Die Temperaturen waren nicht optimal, wir haben leider keine Klimaanlage im Hotel gehabt. Ich habe den Tag über vor mich hinvegetiert und ein bisschen geschwitzt. Ich war extrem nervös, weil meine Achillessehne nicht bei 100 Prozent ist. Ich weiß nicht, ob ich angetreten wäre, wenn es keine Deutschen Meisterschaften wären. Wir werden erst mal ins Training gehen die nächsten zwei Wochen, dann stelle ich mich mit Christoph auf die Bahn und wir versuchen, die Norm zu laufen. Wir haben sie beide drauf.“Weitere Informationen:
- Dreizehn Medaillen für westfälische Athlet*innen in Berlin
- Bronze für Julia Ritter im Kugelstoßen zum DM-Auftakt
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