Bühne frei für die letzten Deutschen Meisterschaften in diesem Jahr. Diese finden in Westfalen statt. Bei der Cross-DM in Riesenbeck fällt am Samstag die Entscheidung um Meistertitel und Tickets zur Cross-EM (Live-Stream ab 9:55 Uhr). Kurs auf Antalya nehmen einige der besten Mittel- und Langstreckenläuferinnen und -läufer Deutschlands.
Wer dem Reitsport zugetan ist, dem dürfte das Pferdesportzentrum Surenburg ein Begriff sein: Auf der Anlage in Riesenbeck, Stadtteil von Hörstel im nördlichen Münsterland, werden regelmäßig internationale Reitsportturniere ausgerichtet. Das Pferdesportzentrum ist die Heimat des vierfachen Olympiasiegers Ludger Beerbaum. An diesem Samstag gehört die Bühne dort aber den Läuferinnen und Läufern. Auf dem Gelände der Reitsportanlage begibt sich die Lauf-Elite auf die Jagd nach deutschen Meistertiteln im Crosslauf.
Ausgetragen werden Wettbewerbe der U18 bis zu den Masters, im Rahmenprogramm werden auch Läufe für die U12 bis U16 angeboten, bei denen auch einige vielversprechende Talente aus dem Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) dabei sind. Neben der Titeljagd steht die Vergabe der Cross-EM-Tickets im Fokus: Die Top Drei der Frauen, Männer (Langstrecke) und U23 sowie die Top Zwei der U20 dürfen mit einem Start bei den kontinentalen Titelkämpfen in Antalya (Türkei; 8. Dezember) planen. Dementsprechend stark sind auch die Starterfelder aufgestellt.
Starkes Teilnehmerinnen-Feld bei den Frauen und der weiblichen U23
Im Sieben-Kilometer-Rennen der Frauen und weiblichen U23 stellen die LAV Stadtwerke Tübingen ein starkes Team. Die EM-Sechste über 5.000 Meter Hanna Klein, die Deutsche 10.000-Meter-Meisterin Eva Dieterich, die EM-Neunte über 10.000 Meter Lisa Merkel sowie die U20-EM-Siebte des Vorjahres Linda Meier, von denen die beiden Letztgenannten noch der U23 angehören, zählen in ihren jeweiligen Altersklassen zu den Favoritinnen. Herausfordern können Hanna Klein & Co. möglicherweise die Deutsche 1.500-Meter-Meisterin Vera Coutellier (ASV Köln), Hindernisläuferin Pauline Meyer (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Marathon-Spezialistin Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg). Hinter der Form von Titelverteidigerin Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald), die zuletzt einige Rennen absagen musste, steht ein Fragezeichen. In der U23 sind neben den Tübingerinnen Anneke Vortmeier (ASV Duisburg) und Mia Jurenka (VfL Sindelfingen) hoch einzuschätzen, die im Vorjahr gemeinsam mit Lisa Merkel Silber bei der Cross-EM errangen.
Markus Gröger auf Kurs Titelverteidigung bei den Männern
Bei den Männern führte im Vorjahr auf der Langstrecke (9,4 km) kein Weg an Markus Görger vorbei – und auch in diesem Jahr gilt der Karlsruher, der bereits das Rennen in Pforzheim dominierte, als heißer Favorit. In den Kampf um die Medaillen eingreifen könnten der Regensburger Filimon Abraham, der Olympia-Teilnehmer im Hindernislauf Frederik Ruppert (LAV Stadtwerke Tübingen), Langstreckler Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach) oder Marathonläufer Sebastian Hendel (LG Braunschweig) – nur einige der großen Namen, die sich auf den Weg nach Riesenbeck machen.Auf der Mittelstrecke (4,3 km) rechnet sich mit Jens Mergenthaler (LG farbtex Nordschwarzwald) ebenfalls der Meister von 2023 Siegchancen aus. Für beide Strecken gemeldet haben unter anderem die Regensburger mit Filimon Abraham und Konstantin Wedel sowie Hindernisläufer Niklas Buchholz (LSC Höchstadt/Aisch), deren Vereine sicherlich auch in der Mannschaftswertung ein Wörtchen mitreden können.
Münsteraner Silas Zahlten mit Chancen auf Top-Platzierung
In der männlichen U23, die 7,7 Kilometer zurücklegt, könnten sich Titelverteidiger Benjamin Dern (Silvesterlauf Trier) und der EM-Starter über 10.000 Meter Tom Förster (LG Vogtland) ein Duell liefern – wobei man auch die Hindernisläufer Kurt Lauer (VfL Sindelfingen) und Silas Zahlten (LG Brillux Münster) nicht außer Acht lassen sollte.
Je zwei Cross-EM-Tickets wurden beim Pforzheim-Cross bereits an die männliche und weibliche U20 vergeben. Als Siegerin konnte dort Julia Ehrle (LG farbtex Nordschwarzwald) schon den Antalya-Startplatz klarmachen, die U18-Athletin zieht in Riesenbeck jedoch den Start über 4,3 Kilometer in der jüngeren Altersklasse vor. Dort kündigt sich die Wiederauflage eines Duells aus der Bahnsaison an: Bereits bei den Deutschen U18-Meisterschaften trafen Julia Ehrle und Lera Miller (VfL Löningen) aufeinander. Über 1.500 Meter hatte damals die Löningerin die Nase vorn, im Crosslauf liegt die Favoritenrolle eher bei Julia Ehrle. Goldgas Talent Lya Borugund vom LAC Veltins Hochsauerland hofft ebenfalls auf eine Top-Platzierung.
LG Olympia schielt auf Mannschaftsmedaille bei der männlichen Jugend
In der weiblichen U20 (5,3 km) ist somit der Weg frei für Adia Budde (TSV Altenholz), ebenfalls schon für Antalya qualifiziert, deren Hindernis-Kollegin Jule Lindner (LG Bamberg) und die U20-WM-Achte über 5.000 Meter Emily Junginger (VfL Sindelfingen). Rebecca Bartling von der LC Solbad Ravensberg möchte aus westfälischer Sicht ein Wörtchen mitreden, bei der Vergabe der Podestplatzierungen. Bei den gleichaltrigen Läufern sind über sechs Kilometer mit Hindernis-Spezialist Paul Walochny (SC DHfK Leipzig), Tobias Tent (LG Stadtwerke München) und dem Vorjahresmeister in der U18 David Scheller (LG Main-Spessart), der das Cross-EM-Ticket schon sicher hat, drei U20-WM-Teilnehmer gemeldet.Die LG Olympia Dortmund geht in den männlichen Altersklassen U18 und U20 mit einem starken Teilnehmerfeld an den Start und rechnet sich Chancen auf Medaillen in der Mannschaftswertung aus.
Titelkampf für Jung und Alt
Mit Benjamin Klonowski (TuS Lichterfelde) kämpft der Deutsche U18-Meister über 3.000 Meter eine Altersklasse höher um ein Cross-EM-Ticket. Weitere U18-EM-Starter rennen im 4,3-Kilometer-Rennen um die Medaillen, allen voran der U18-EM-Dritte über die Hindernisse Jakob Rödel (SC DHfK Leipzig).Zu Beginn und zum Abschluss der Meisterschaften sind auch die Masters-Athletinnen und -Athleten im Einsatz, namhafte Teilnehmer:innen sind zum Beispiel W70-Athletin und Crosslauf-Weltmeisterin Margret Göttnauer (LG Bad Soden/Neuenhain) und der einstige Hindernis-Spezialist Steffen Uliczka (Leichtathletikclub Kronshagen), der mittlerweile der M40 angehört.