Quelle: P. Middel
Aus den Händen von Marco Voge bekam Hans Schmidt in seiner Heimatstadt Menden das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Der Landrat des Märkischen Kreises, Marco Voge, hat am Dienstag im Auftrag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dem langjährigen westfälischen Leichtathletik-Funktionär Hans Schmidt das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Die Auszeichnung fand im Rahmen einer Feierstunde im Ratssaal des Alten Rathauses in Menden statt.
Der Landrat brachte eine Handakte mit, in der alle Verdienste von Hans Schmidt im beruflichen und ehrenamtlichen Bereich aufgelistet waren. „Bei der Durchsicht der Unterlagen konnte ich kaum glauben, dass Hans Schmidt bei der Fülle seiner Aufgaben mit 24 Stunden am Tag ausgekommen ist. Dass ich ihm heute im Auftrag des Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz überreichen darf, ist auch ein Ansporn für andere Ehrenamtliche, sich für andere Menschen zu engagieren,“ betonte Marco Voge bei der Feierstunde in Menden. Ähnlich äußerte sich Mendens Bürgermeister Dr. Roland Schröder: „Unsere Gesellschaft ist auf Leute wie Hans Schmidt angewiesen, die sich uneigennützig für unser Gemeinwohl einsetzen. Für die Arbeit, die er weiterhin leisten möchte, wünsche ich ihm auch in Zukunft weiterhin viel Kraft, Gesundheit und Gottes Segen.“Margit Jungmann, die Präsidentin von World Masters Athletics, kam extra von Rehlingen nach Menden angereist, um ihrem langjährigen Weggefährten Hans Schmidt zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes zu gratulieren. „Als langjähriger Sprecher der Landesverbands-Sportwarte wurde Hans Schmidt sehr schnell zu einem meiner wichtigsten Ratgeber. Wenn es um die Einhaltung von Regeln ging, konnte er manchmal hart sein, aber bei Problemen hat er immer die Hand ausgestreckt, um gemeinsam eine Lösung zu finden. Die Diplomatie ist seine große Stärke“, betonte Margit Jungmann.
Würdigung von Vertreterinnen und Vertretern der Leichathletik-Verbände
Der Vizepräsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) und des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW), Peter Westermann, bedankte sich ebenfalls herzlich bei dem 78-jährigen für sein langjähriges Engagement. „Hans Schmidt hat in der westfälischen Leichtathletik und im DLV so viele Stationen durchlaufen, dass man bei der Zusammenstellung seiner Vita schon Schwerpunkte setzen muss, um nicht den Überblick zu verlieren. Er hatte immer ein Ziel vor Augen, kannte die Regeln und konnte gut diskutieren und argumentieren. Daher hat im DLV und FLVW sehr viel bewegen können,“ würdigte Peter Westermann die zahlreichen Verdienste des Mendeners.Aktuelle und ehemalige Weggefährten gratulierten dem Geehrten [Foto: privat].
Hans Schmidt sagte, dass vieles für ihn nur durch die große Unterstützung seiner Familie möglich gewesen wäre. „Gleichzeitig möchte ich mich ganz herzlich bei meinen vielen Weggefährten im Kreis, im FLVW und DLV bedanken, denn die viele Aufgaben, die ich im Laufe der Jahrzehnte erledigt habe, konnte ich nur durch Teamarbeit erfolgreich gestalten. Durch meine Zugehörigkeit zum Team-Management des DLV für internationale Meisterschaften durfte ich die deutschen Seniorinnen und Senioren bei vielen Welt- und Europameisterschaften begleiten. Dabei habe ich viele interessante Persönlichkeiten kennengelernt. Besonders beeindruckt hat mich immer das friedvolle Miteinander, das unter Sportlerinnen und Sportlern aus verschiedenen Nationen bei internationalen Veranstaltungen herrschte. Ich bin froh, dass ich dazu auch meinen Beitrag leisten konnte,“ erklärte Hans Schmidt.
Die Begeisterung für die Leichtathletik ist bei dem agilen und immer freundlichen Sauerländer noch lange nicht erloschen. Der langjährige Sportwart des FLVW engagiert sich weiter im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) als Mitglied der Kommission Laufen und Masters-Wettkampfsport.
Frühe Funktionärskarriere
Ein kleiner Rückblick: 60 Jahre hat der frühere Standesbeamte aktiv Sport getrieben und zahlreiche Ehrenämter innerhalb des DLV und des FLVW mit viel Engagement ausgefüllt. Hans Schmidt lief während seiner aktiven Zeit Strecken bis zu 800 Meter.Aufgrund seiner umfangreichen Fachkenntnisse sowie seiner ruhigen und besonnenen Art wurde Hans Schmidt schon mit 27 Jahren im FLVW-Kreis Iserlohn zum Kreissportwart gewählt. Bereits vier Jahre später war er Vorsitzender des Kreis-Leichtathletik-Ausschusses (KLA). Auch im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) wurde man schnell auf den Mendener, der auf früheren Leichtathletik-Verbandstagen immer mit seinen sachlich vorgetragenen Beiträgen glänzte, aufmerksam. So löste er 1989 den unvergessenen Bielefelder Werner Nüssle als Sportwart ab. Aus beruflichen Gründen legte er dieses zeitintensive Amt zwölf Jahre später nieder. Trotzdem ging es für ihn im FLVW nahtlos weiter, denn er wurde 2001 Mitglied der Spruchkammer und 2007 Seniorensportwart (bis 2019). Zudem engagierte er sich im Ausschuss für Freizeit- und Breitensport und im Rechtsausschuss des FLVW.
Im Laufe der Jahre hat Hans Schmidt, der auch ein fachkundiger Stadionsprecher war, viele Ehrungen erhalten. Dazu zählt u. a. auch der Ehrenschild des DLV, den er 2015 anlässlich der westfälischen Seniorenmeisterschaften in Lüdenscheid überreicht bekam.
Engagement noch lang nicht beendet
Hans Schmidts Leben war allerdings nicht nur durch den Sport geprägt. So hat er bei der Stadt Menden vom Postangestellten bis zum Leiter des Ordnungs- und Standesamtes ebenfalls zahlreiche Stationen durchlaufen. Hochgerechnet hat er während seines Berufslebens rund 2.000 Ehen geschlossen. Obwohl er schon seit einigen Jahren im Ruhestand ist, beschäftigt er sich weiter mit seinen früheren beruflichen Themenfeldern. So ist der frühere Standesbeamte noch Dozent an der Akademie für Personalwesen.Sportlich lässt es der frühere Sprinter, der auch noch Mitglied bei den Schützen ist, dagegen etwas ruhiger angehen. Wegen der Sturzgefahr hat er vor einiger Zeit das Radfahren als Freizeitsport aufgegeben. Jetzt erspielt er nur noch Golf. Schließlich möchte er sich auch in Zukunft noch für andere Mitmenschen engagieren.
[Peter Middel]