Quelle: Peter Middel
Keshia Beverly Kwadwo und Yasmin Kwadwo sind beide bei der DM im Kurzsprint am Start
Eines vorweg: Bei den deutschen Hallenmeisterschaften am kommenden Wochenende in Dortmund (18./19. Februar ) wird es eine „volle Hütte“ geben, wie es DLV- und FLVW-Vizepräsident Peter Westermann bereits bei einer Pressekonferenz des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) Mitte Dezember versprochen hatte. Aufgrund des großen Zuschauerzuspruchs wird während der beiden Veranstaltungstage keine Tageskasse mehr geöffnet.
Die Leichtathletik-Abteilungsleiterin des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) Aline Richter weist jedoch darauf hin, dass es über Ticketmaster.de noch einige Einzelkarten gibt, allerdings keine Dauerkarten. Für diejenigen, die kein Ticket mehr erhalten, ist ein Livestream auf Sportschau.de (Stream am Samstag / Stream am Sonntag) geplant.In Dortmund werden 26 Meistertitel vergeben
450 Athletinnen und Athleten kämpfen in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle um 26 Meistertitel. Darunter befinden sich Top-Athletinnen wie Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo, 100-Meter-Europameisterin Gina Lückenkemper, die Top-Sprinterinnen Alexandra Burghardt und Lisa Mayer (beide EM-Gold mit der 4 x 100-Meter-Staffel) sowie 5.000-Meter-Europameisterin Konstanze Klosterhalfen, um nur einige Namen zu nennen.Bei den Männern dürfen sich die voraussichtlich 4.500 Leichtathletik-Fans im Stabhochsprung auf die atemberaubenden Flüge von Torben Blech, der am vergangenen Wochenende an gleicher Stelle die Weltklasse-Höhe von 5,82 Meter meisterte, und seines Teamkollegen Bo Kanda Lita Baehre freuen. Hoch hinaus wird es voraussichtlich auch im Hochsprung der Männer gehen, wo es zu einem Kräftemessen zwischen Tobias Potye (LG Stadtwerke München) und Ex-Europameister Mateusz Prybylko (Bayer Leverkusen) kommen wird. Knisternde Spannung erwartet man auch im 60-Meter-Sprint der Männer, wo sich Julian Wagner (Top Team Thüringen / 6,56 Sek.), Yannik Wolf (6,60 Sek.) und Aleksandar (beide LG Stadtwerke München / 6,60 Sek.) aufgrund ihrer Meldeleistungen voraussichtlich nichts schenken werden.
Hochspringerin Christina Honsel mit guten Titelaussichten
Ein Blick in die aktuelle deutsche Bestenliste zeigt auf, wo die westfälischen Athlet*innen die größtem Chancen haben. Die größten Titelaussichten hat Christina Honsel (TV Wattenscheid), die mit der Weltklasse-Leistung von 1,98 Metern den aktuellen Zahlenspiegel des DLV anführt. Allerdings darf die Wattenscheiderin nicht die junge Höhenjägerin Johanna Göring (SV Salamander Kornwestheim), mit der sie sich vor zwei Wochen den Sieg in Unna teilen musste, unterschätzen.Im 60-Meter-Hürden-Sprint hat der TV Wattenscheid mit Anne Weigold, Isabel Mayer und Monika Zapalska drei heiße Eisen im Feuer. In der 4 x 200-Meter-Staffel der Damen können die Sprinterinnen der LG Olympia Dortmund (Meldezeit 1:38,08 Min.) und des TV Wattenscheid (1:39,51 Min.), die in den vergangenen Wochen mehrfach die Staffelwechsel in der Helmut-Körnig-Halle probten, nach einer Medaille greifen. Im Weitsprung wird sich die Jugendliche Pia Meßing (TV Gladbeck), die zuletzt bei den NRW-Meisterschaften in Düsseldorf mit vier Titelgewinnen aufhorchen ließ, der Erwachsenen-Konkurrenz stellen.
Der Sprungbeinwechsel kostet Jessie Maduka derzeit noch einige Zentimeter [Archivfoto: Iris Hensel]
Im Dreisprung dürfte es für Jessie Maduka (TV Wattenscheid) schwierig werden, ihren Vorjahreserfolg (14,00 Meter) zu wiederholen, denn sie hat ihr Sprungbein gewechselt und ist in dieser Hallensaison erst bei 13,58 Meter angelangt. Im Kugelstoßen hat sich Julia Ritter (TV Wattenscheid 01) Weiten über 18 Meter vorgenommen, mit der sie auf der Anlage, die sie von Wettkämpfen her bestens kennt, auf einen Podestplatz kommen möchte.
Yasmin Kwadwo mit guter Form nach Achillessehnen-Problemen
Sprinterin Yasmin Kwadwo (LC Paderborn) hat rechtzeitig vor den deutschen Hallen-Meisterschaften wieder zu früherer Form zurückgefunden. Bei den NRW-Titelkämpfen in Düsseldorf fegte die 32-jährige Sprinterin in vielversprechenden 7,40 Sekunden durchs Ziel und setzte sich damit vor ihrer Teamkollegin Kathrin Grenda (7,52 Sek.) und Lilly Kaden (LG Olympia Dortmund / 7,55 Sek.) durch. „Meine Achillessehnen-Probleme habe ich erfreulicherweise überwunden. Ich konnte im vergangenen Jahr keinen Wettkampf ohne Schmerzen bestreiten. Das war unerträglich. Jetzt kann ich mein Training wieder wie geplant durchziehen“, zeigt sich die deutsche 60-Meter-Hallenmeisterin von 2010, die im Kurzsprint eine persönliche Bestzeit von 7,19 Sekunden hat, wieder optimistisch. Auch Yasmins Schwester Keshia Beverly Kwadwo startet über 60 Meter.Bei den Männern hat Marius Probst (TV Wattenscheid) für die 800 Meter und die 3.000 Meter gemeldet. Dabei hat der frühere deutsche 1.500-Meter-Meister die größeren Chancen auf der längeren Distanz. Auf dieser Strecke wird er unter anderem auf seinen Teamkollegen Nils Voigt und den Dortmunder Mohamed Abdilaahi treffen.
In der 4 x 200-Meter-Staffel liegen die Männer des TV Wattenscheid momentan mit 1:27,70 Minuten auf Platz drei der DLV-Bestenliste, sodass eine Medaille für die „Blauhemden durchaus ein realistisches Ziel ist.
Terminanpassung wegen BVB-Heimspiel am Sonntag
Im hervorragend besetzten Stabhochsprung der Männer ist man gespannt auf das Abschneiden von Till Marburger (LG Olympia Dortmund), der als einer der Jüngsten im Feld weitere wertvolle Erfahrungen sammeln kann.Aufgrund eines parallel am 19. Februar stattfindenden Bundesliga-Heimspiels von Borussia Dortmund mussten die Macher des Zeitplans der Hallen-DM für 2023 einige Anpassungen vornehmen. Da sie keine Kollision der Zuschauerströme verursachen wollen, wird es einen langen Samstag und einen etwas verkürzten Sonntag geben. So findet der letzte Wettbewerb am 19. Februar bereits um 14:30 Uhr statt. Zuvor wird es dafür aber zahlreiche spannende Finalentscheidungen geben, unter anderem das Hochsprung-Finale der Männer und das Weitsprung-Finale der Frauen.
Weitere Informationen:
- Die Hallen-DM auf leichtathletik.de
- Einzelkarten bei Ticketmaster
- Livestream auf sportschau.de am Samstag
- Livestream auf sportschau.de am Sonntag
- TV Wattenscheid 01 geht mit 30-köpfigen DM-Aufgebot an den Start