Quelle: FLVW
Initiatorinnen und Hauptrednerinnen (v. l.): Andrea Bokelmann, Beisitzerin im FLVW-Präsidium, FLVW-Vizepräsidentin Marianne Finke-Holtz, Svenja Schlenker (BVB) und Christina Rühl-Hamers (Schalke 04).
Schalke und Dortmund vereint auf dem Podium, so viele Frauen in der Rotunde des SportCentrums Kaiserau wie noch nie und gute Stimmung – das war das 2. Frauen-Netzwerktreffen des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW). Am Dienstagabend nutzen rund 70 Frauen die Gelegenheit zum Austausch.
Frauen im Profifußball war das Thema des Abends und die Rednerinnen echte Hochkaräterinnen. Christina Rühl-Hamers, Finanzvorständin von FC Schalke 04, und Svenja Schlenker, Abteilungsleiterin Frauen-und Mädchenfußfußball von Borussia Dortmund, gaben spannende Einblicke. Den Start machte Rühl-Hamers mit einem Vortrag über die Finanzen des Zweitligisten, die Ausrichtung des Vereins und ihre Arbeit im "Innenministerium von Schalke", wie sie selber ihren Bereich nennt. „Ich bin von Haus aus Steuerberaterin und Wirtschaftsprüferin. Ich sitze nicht einfach auf der Tribüne und gucke Fußball. Ich sehe Zahlen über den Platz laufen. Und wenn ein Spieler eingewechselt wird und ein Tor schießt, denke ich: Oh je, das wird teuer!“Wie wichtig FC Schalke seine Verantwortung für die Region ist, wie schwierig es ist zu planen, wenn man zu Beginn der Saison nicht weiß, wie der Verein sportlich abschneiden wird – all das ließ die Zuhörerinnen staunen. Und auch die besonderen Herausforderungen des Steuerrechts wusste Rühl-Hamers amüsant zu erläutern: „Der Fuß ist das Kapital der Spieler, ein eingewachsener Zehnagel die große Katastrophe. Deshalb gibt es bei uns das Angebot der Fußpflege. Das ist, mussten wir lernen, aber ein geldwerter Vorteil.“
Christina Rühl-Hamers (l.; Finanzvorständin Schalke 04) und Svenja Schlenker (BVB) im Austausch [Foto: FLVW].
Frauen tun dem Fußball gut
Gut gelaunt wechselte die Schalkerin dann vom Rednerpult an den Stehtisch, wo dann auch Svenja Schlenker zum Einsatz kam. Die Abteilungsleiterin vom BVB berichtet aus der Praxis: „Wir haben Fahrgemeinschaften, um zu unseren Spielen zu kommen. Es wäre doch albern, wenn wir mit dem Mannschaftsbus kämen. Wir spielen Landesliga“, lachte Schlenker. Sie erzählte vom Druck auf die jungen Spielerinnen und wie wichtig es ist, sie auch in Sachen Social Media zu begleiten: „Da wollen Leute nicht nur sportliche Einblick. Die wollen auch manchmal was anderes“, brachte sie es auf den Punkt. Von weniger Euphorie für den Frauenfußball nach dem frühen Ausscheiden der Frauen-Nationalmannschaft bei der WM merkt sie beim BVB nichts. Das konnte auch Rühl-Hamers bestätigen. Und einig waren sich die beiden auch bei ihrem Rat für alle Anwesenden: „Bleibt dran. Lasst euch nicht abschrecken und nehmt nichts persönlich“, sagte Schlenker. Und Rühl-Hamers ergänzte: „Frauen tun dem Fußball gut!“ Eine Aussage, die für viele nickende Köpfe sorgte.FLVW-Vizepräsidentin Marianne Finke-Holtz (M.) im Gespräch [Foto: FLVW].