Quelle: FLVW
Beim goldgas Talent-Camp gab es neben dem umfangreichen Landeskader-Test ein vielseitiges Programm für die Nachwuchs-Athlet*innen
Zwei Tage, 92 Talente, viele Helfer*innen und zahlreiche zufriedene Gesichter – so lautet das Fazit nach dem goldgas Talent-Camp 2022. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) hat am vergangenen Wochenende den vielversprechenden Leichtathletik-Nachwuchs in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle sowie im SportCentrum Kaiserau gesichtet und darüber hinaus ein vielseitiges Rahmenprogramm gestrickt. Dazu gehörte auch eine Talkrunde, bei der die ehemalige Top-Hürdensprinterin Pamela Dutkiewicz-Emmerich und Julia Ritter, EM-Sechste und DM-Dritte im Kugelstoßen, exklusive Einblicke in das Leben von Leistungssportlerinnen gewährt haben.
„Wir sind hochzufrieden und – das ist das Wichtigste – unsere Athletinnen und Athleten sind es auch. Es war für alle Beteiligten ein sehr intensives, arbeitsreiches Wochenende, das sich aber gelohnt hat“, bilanzierte Sebastian Nowak am Sonntagnachmittag. Der Leitende Landestrainer verantwortet im FLVW von hauptamtlicher Seite die Leichtathletik-Nachwuchsförderung im FLVW. „Ohne die vielen ehren- und hauptamtlichen Helfer*innen wäre so ein Mammut-Wochenende nicht möglich gewesen – und erst recht nicht, ohne die Unterstützung von unseren Partnern und Sponsoren“, richtete Nowak seinen Dank an den Energieversorger goldgas, der seit nunmehr sechs Jahren die westfälische Leichtathletik tatkräftig unterstützt, sowie an den Getränkepartner Forstetal 600, der das Wasser für das Talent-Camp bereitgestellt hat.Am Sonntag wurde im SportCentrum Kaiserau in den einzelnen Disziplingruppen gearbeitet [Foto: FLVW]
Trainingslager-Atmosphäre in Kaiserau
Los ging der Maßnahmen-Marathon am Samstagmorgen mit der Begrüßung und den Landeskader-Tests: 92 Athletinnen und Athleten durchliefen im Laufe des Tages die verschiedenen Teststationen. Dabei wurden Trainingseinheiten mit den Schwerpunkten Koordination/Schnelligkeit/Technik sowie sportmotorische Tests durchgeführt, die über die Wettkampfleistungen hinausgehende, ergänzende Informationen über den Zustand und die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler liefern. Auch das Vermessen von Körpergröße, Gewicht oder auch der Armspannweite gehörte zur Diagnostik. Am späten Nachmittag ging es dann per Bustransfer von Dortmund in das SportCentrum Kaiserau. Nach dem Einchecken und Abendessen stand noch eine gemeinsame Teambesprechung auf dem Programm.„Erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie konnten wir das goldgas Talent-Camp wieder in gewohnter Manier durchführen – also über mehrere Tage und mit Übernachtung. Das ist auch für den Zusammenhalt der Athlet*innen förderlich, weil sie so auch den Kontakt zu anderen Disziplingruppen erhalten und sich untereinander besser kennenlernen und austauschen können“, erläuterte Sebastian Nowak. Bis zum Mittag stand die Arbeit in den einzelnen Disziplingruppen auf dem Programm. Verteilt auf die verschiedenen Hallen und Sportplätze wurde am Sonntag intensiv im SportCentrum gearbeitet. Zu den engagierten Trainerinnen und Trainern gehörte auch Pamela Dutkiewicz-Emmerich, die nach dem Aufwärmprogramm mit den jungen Athlet*innen an den Hürden arbeitete. Erst vor einem Jahr hat die 31-Jährige ihre erfolgreiche Karriere (u.a. sechs DM-Titel, EM-Silber und WM-Bronze) beendet – und gibt nun als Coach beim TV Wattenscheid 01 und im FLVW ihr Wissen an den Nachwuchs weiter.
Pamela Dutkiewicz-Emmerich (l.) und Julia Ritter im Talk mit Moderatorin Miriam Hermes [Foto: FLVW]
Pamela Dutkiewicz-Emmerich als Trainerin und Talk-Gast im Einsatz
Zusammen mit ihrer Vereinskollegin Julia Ritter gab Dutkiewicz-Emmerich zum Abschluss des goldgas Talent-Camps am Sonntagnachmittag in einer Talk-Runde interessante Einblicke in das Leistungssport-Leben. Nach Schilderung des jeweiligen sportlichen Werdegangs erläuterten die beiden Wattenscheiderinnen auch den Umgang mit persönlichen und sportlichen Niederlagen: „Im Rückblick kann ich behaupten, dass aus jedem Tiefpunkt ein neuer Höhepunkt entstanden ist“, sagte Pamela Dutkiewicz-Emmerich.Julia Ritter pflichtete ihr bei: „Niederlagen tun immer weh – aber man kommt immer wieder hoch“, berichtete die 24-Jährige, die zunächst erfolgreich Handball spielte und dann als Quereinsteigerin zur Leichtathletik kam. Die Spezialistin im Diskuswurf und Kugelstoßen hatte im vergangenen Jahr die Norm für die Olympischen Spiele in Tokio um nur 15 cm verpasst. Ein Jahr später gewann sie Bronze bei den Deutschen Meisterschaften und wurde Sechste bei der EM in München. „Ich habe mich extrem über meine Leistung und meine Entwicklung gefreut. Das ist auch das, was ich euch mitgeben möchte: Lasst euch die Freude am Sport nicht nehmen und habt den Mut, auch ältere Athlet*innen mit mehr Erfahrung anzusprechen, um von ihnen zu lernen“. Pamela Dutkiewicz-Emmerich stieß ins gleiche Horn und gab den hoffnungsvollen Nachwuchs-Sportler*innen beim goldgas Talent-Camp auf den Weg: „Spaß ist die Basis. Nehmt nur euch selbst als Maßstab für die sportliche und persönliche Entwicklung. Dann kommt der Erfolg von allein“.