
Quelle: FLVW
In Gelsenkirchen wurde die Regionalliga-Spielleitung von Niklas Simpson und seinem Team unter die Lupe genommen.
Drei Spiele mit westfälischer Beteiligung standen in den vergangenen Wochen besonders im Fokus – jedoch nicht unbedingt aufgrund einer spannenden Tabellensituation oder ungewöhnlichen Vorgeschichte, sondern vielmehr, weil die Partien vor den wachsamen Augen zahlreicher Schiedsrichter stattfanden.
Der Verbands-Schiedsrichter-Ausschuss (VSA) hat sich in diesem Jahr etwas ganz Neues überlegt: Anstelle einer Halbzeit-Tagung, bei der die Team-Schiedsrichter in der Winterpause üblicherweise im SportCentrum Kaiserau zusammenkommen, standen gemeinsame Spielbeobachtungen auf dem Programm.Team-Schiedsrichter, das sind die Unparteiischen, die in der laufenden Saison von offiziellen Beobachtern bewertet werden und in die nächsthöhere Spielklasse aufsteigen möchten. Und genau diese ambitionierten Referees von der Landesliga bis zur Oberliga teilten sich nun auf drei Termine auf, um der Kälte zu trotzen und in die Rolle der
Beobachter zu schlüpfen.
Zur Auswahl standen drei Begegnungen der Regionalliga West: FC Gütersloh gegen KFC Uerdingen, FC Schalke 04 (U23) gegen 1. FC Bocholt und Türkspor Dortmund gegen KFC Uerdingen. Da letztere Partie aufgrund von Unbespielbarkeit des Platzes in Hagen ausfiel, wurde kurzfristig auf das Oberliga-Spiel Preußen Münster II gegen Westfalia Rhynern ausgewichen.

Auch in Münster schauten die Schiris ihren Kollegen beim Oberliga-Spiel der Preußen-Zweitvertretung genau zu.
Einen strengen Blick warfen die Schiris in Gütersloh auf das Gespann um Timo Gansloweit, Nils Hasse und Tobias Severins. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen die Spielleitung genau unter die Lupe, notierten auffällige Szenen und bewerteten die Entscheidungen des Teams auf dem Platz. Am Ende gab es ein spannendes 2:1 samt Platzverweis, bei dem die Heimmannschaft erst in den letzten 20 Minuten einen Rückstand drehte.
Nach Abpfiff folgte eine ausführliche Nachbesprechung mit dem angesetzten Beobachter Torsten Werner. In der gemeinsamen Analyse wurden Schlüsselszenen detailliert aufgearbeitet, diskutiert und reflektiert. Der Austausch bot wertvolle Erkenntnisse zu Entscheidungen, Spielmanagement und der Zusammenarbeit im Team.
Lob für neues Format
Auch auf Schalke musste das Schiedsrichter-Team mit Niklas Simpson, Dr. Marcel Benkhoff und Alexander Wensing sich dem erhöhten Druck stellen, nicht nur von ihrem Obmann Marcel Neuer, sondern auch von vielen talentierten Kollegen beurteilt zu werden. Tore sahen die Zuschauerinnen und Zuschauer nicht, dafür aber einige Zweikämpfe und aus Schiri-Sicht interessante Situationen.In Münster leitete Inan Bulut mit seinen Assistenten Patrick Krauss und Danny Piel die ausgeglichene Partie (Endstand 2:2) sehr routiniert. Dementsprechend zufrieden war nicht nur Beobachterin Simone Horn. Durch die intensive Auseinandersetzung gewannen die Teilnehmenden neue Impulse für ihre eigene Spielleitung. Mit frischen Erkenntnissen und gestärktem Verständnis für die Anforderungen auf diesem Niveau blicken sie motiviert auf ihre kommenden Einsätze.
Das Feedback für das neue Format fiel insgesamt positiv aus. Trotz der Temperaturen sahen alle Beteiligten einen Mehrwert, nämlich größeres Verständnis für die Beobachterinnen und Beobachter sowie ihre schwierige Aufgabe, alles im Blick zu behalten.
[Okan Cosgun, Pascal Balke & Marcel Voß]