Quelle: Iris Hensel
Der Wettkampf lief für Hochspringerin Christina Honsel nicht wie erwartet. Im Finale reichten übersprungene 1,86 Meter der Wattenscheiderin für Platz elf.
Enttäuschung auf der einen, Jubel auf der anderen Seite bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom: Manuel Sanders verpasste das Finale, Hochspringerin Christina Honsel, Kugelstoßerin Julia Ritter und Langstreckler Mohamed Abdilaahi blieben hinter ihren Erwartungen, die Weitspringer Luka Herden übertraf.
Weitsprung auf absolutem Weltklasse-Niveau gab es am Samstagabend bei der EM in Rom (Italien) zu sehen. Ein hochklassiger Kampf um Zentimeter, Platzierungen und die Medaillen inklusive. Gleich zu Beginn demonstrierte einmal mehr der Titelverteidiger Miltiadis Tentoglou (Griechenland) sein Können und sprang mit 8,42 Meter nicht nur an die Spitze des Feldes, sondern auch so weit wie noch kein anderer Athlet in diesem Jahr: Weltjahresbestleistung.Acht-Meter-Marke zweimal geknackt
Überraschend den Sprung in die Top Acht schaffte Luka Herden (LG Brillux Münster). Nachdem er am Vortag mit 8,08 Metern den zweitbesten Sprung seiner Karriere ausgepackt hatte, übertraf er die Acht-Meter-Marke auch im Finale und wurde mit 8,01 Metern Achter. Luka Herden: "Ich hätte vor diesem gesamten Wochenende sowieso nicht damit gerechnet, so weit zu kommen und jetzt zwei Wettkämpfe über acht Meter zu haben. Das war auch ein guter Trainingseffekt weil ich noch mal an ein, zwei Schrauben gedreht habe. Es war der erste Moment, in dem ich gemerkt habe, was ich jetzt noch technisch verändern muss. Ich glaube, dass das Training ein deutlicher Faktor gewesen war für die beiden Acht-Meter-Sprünge. Und auch mein Kopf, ich habe mich sehr gut auf den Wettkampf vorbereitet und war einfach super happy, alles mitzunehmen - ohne Druck. Ein weiterer Faktor war der Boden hier, der mit der Geschwindigkeit genau perfekt für mich war."Legte einen klasse Wettkampf hin mit zwei Sprüngen über acht Meter: Luka Herden von der LG Brillux Münster [Foto: Iris Hensel]
Enttäuschung bei Julia Ritter über Platz sieben
Es war eine eher traurige Rückreise aus Rom – und das, obwohl Julia Ritter bei den Leichtathletik-Europameisterschaften im historischen Olympiastadion eine Top-8-Platzierung geholt hatte, zuvor locker ins Finale eingezogen war und das Kugelstoß-Finale am Freitagabend mit einem Lächeln und sehr guter Laune begonnen hatte. Am Ende war es der siebte Platz, mit einer Weite von 18,18 Metern, zweimal gestoßen in den beiden letzten Versuchen. Vor zwei Jahren, bei den Europameisterschaften in München, war Julia Ritter einen Platz besser, und auch die Weiten in diesem Jahr hatten Anlass zu Hoffnung auf mehr beim ersten Saisonhöhepunkt, den Europameisterschaften, gegeben.„Leider hat es dann nicht so geklappt, wie ich mir das vorgestellt habe“, sagte die 26-jährige am Tag nach dem Wettkampf auf dem Weg zum Flughafen, „ich weiß noch nicht wirklich, woran es lag. Ich bin auf jeden Fall sehr unzufrieden mit mir. Aber jetzt muss man weiterarbeiten und für das nächste Ziel kämpfen und hoffen, das es dann anders läuft.“ Das ist selbstverständlich die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris. Die Norm liegt bei 18,80 Metern, Julia Ritters persönliche Bestleistung bei 18,60.
Manuel Sanders verpasst 400-Meter-Finale
Jakob Ingebrigtsen hat dem 5.000-Meter-Finale am Samstagabend bei der EM in Rom (Italien) seinen Stempel aufgedrückt und seinen dritten Titel in Serie eingefahren. Ingebrigtsen hatte sich wie so häufig zu Beginn des Rennens eher im hinteren Bereich des Feldes aufgehalten, ehe er sich nach vorn arbeitete und kurz vor der 3.000-Meter-Marke die Führung übernahm, die er jedoch sofort wieder abgab – an Mohamed Abdilaahi (LG Olympia Dortmund). Der DLV-Athlet musste jedoch bald darauf abreißen lassen und kam schließlich abgeschlagen als 26. ins Ziel (13:58,89 Min.).Zu den deutschen Hoffnungsträgern über 400 Meter gehört auch Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund). Der Deutsche Meister des Vorjahres konnte im EM-Halbfinale jedoch in 46,03 Sekunden nicht an seine Bestzeit anknüpfen. 45,28 Sekunden wurden für ein kleines q benötigt, eine Zeit, die der Dortmunder in diesem Jahr bislang noch nicht unterboten hat.
Regenschauer macht Hochspringerinnen das Leben schwer
Mit Imke Onnen und Christina Honsel stand ein deutsches Duo im Hochsprung-Finale der EM in Rom. Leider war dieses für beide bei einem plötzlichen Regenschauer schon früher zu Ende als gedacht. So blieben die Plätze acht und elf, während an der Spitze Yaroslava Mahuchikh mit einer Weltklasseleistung von 2,01 Metern ihren Titel aus München verteidigte.Der plötzlich über dem Olympiastadion von Rom aufziehende Sommerregen machte es den Hochspringerinnen nicht einfach. So wurden schon die Höhen ab 1,90 Metern am Sonntagabend zum Gradmesser für viele Springerinnen im EM-Finale. Während Imke Onnen (Hannover 96) diese Höhe im ersten Versuch überflog, scheiterte Christina Honsel (TV Wattenscheid 01) dreimal daran. Damit wurde die Hallen-EM-Vierte mit 1,86 Metern bei ihrer EM-Premiere Elfte.
Weitere Informationen:
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