
Quelle: Peter Middel
Melanie Neitzel (l.) und Sabine Hecker dürfen sich nun auf weitere internationale Einsätze freuen.
Es gibt kaum ein Wochenende, an dem sie nicht für die Leichtathletik im Einsatz sind. Nun hat der Welt-Leichtathletik-Verband „World Athletics“ (WA) das große Engagement von Sabine Hecker (Salzkotten) und Melanie Neitzel (Unna) im Kampfrichterbereich auch international anerkannt. So erhielt Sabine Hecker den WA Referee Silver Level. Ihre westfälische Kampfrichter-Kollegin Melanie Neitzel bekam den WA Referee Bronze Level.
Beide mussten dafür eine dreistündige schriftliche und eine 15-minütige mündliche Prüfung absolvieren. Diese Auszeichnung ist für die beiden Unparteiischen des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) auch ein eindrucksvoller Beleg für den hohen Ausbildungsstand der westfälischen Kampfrichter*innen.
Früh als Kampfrichterinnen angefangen
Gemeinsam verbindet Sabine Hecker und Melanie Neitzel, dass sie beide schon früh als Unparteiische zur Leichtathletik gekommen sind. Hecker absolvierte schon im Alter von 16 Jahren ihre Kampfrichter-Grundausbildung. Bereits im Alter von 36 Jahren übernahm die Diplom-Finanzwirtin das Amt der westfälischen Kampfrichterwartin und übt diese Tätigkeit auch heute noch mit großem Engagement aus. Die Salzkottenerin zeichnet eine unerschütterliche Korrektheit aus, wenn es um das Wohl der Sportlerinnen und Sportler geht. Zudem verfügt sie über umfangreiche Fachkenntnisse und versteht es, ohne große Umschweife die Dinge auf den Punkt zu bringen. Daher erwarb sie sich schon früh im Kampfrichterbereich große Anerkennung. Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2002 in München wurde sie mit 29 Jahren als einzige Frau im Schiedsrichterbereich eingesetzt.Es folgten weitere internationale Einsätze. So war sie unter anderem bei der U23-EM 2005 in Erfurt, beim Europacup 2007 in München und bei den Weltmeisterschaften 2009 in Berlin im Einsatz. 2011 war sie Chefin der Jury beim europäischen Mannschaftsfinale der B-Liga in Novi Sad (Serbien), 2014 Schiedsrichterin bei der Team-EM in Braunschweig, 2015 Einsatzleiterin bei den Special Olympics Games in Polen, 2018 Schiedsrichterin bei den Europameisterschaften in Berlin, 2019 Einsatzleiterin bei der Gehörlosen-EM in Wattenscheid und 2022 Schiedsrichterin bei den Europameisterschaften in München. Darüber hinaus engagierte sich die Finanzbeamtin bei zahlreichen Meisterschaften auf nationaler und regionaler Ebene sowie bei verschiedenen Meetings.„Ich finde die Kampfrichterei unwahrscheinlich spannend, weil man dort sehr viele unterschiedliche Leute kennenlernt, angefangen vom Professor bis hin zum ganz normalen Arbeiter oder Schüler. Zudem hat man auch einen direkten Kontakt zu den Athletinnen und Athleten und freut sich mit ihnen über ihre Erfolge oder tröstet sie in der Niederlage.“
Sabine Hecker
Sabine Hecker, deren Vater Franz-Josef Hecker ebenfalls Kampfrichter ist, liebt ihr Ehrenamt, das sie mit viel Herzblut ausübt. „Ich finde die Kampfrichterei unwahrscheinlich spannend, weil man dort sehr viele unterschiedliche Leute kennenlernt, angefangen vom Professor bis hin zum ganz normalen Arbeiter oder Schüler. Zudem hat man auch einen direkten Kontakt zu den Athletinnen und Athleten und freut sich mit ihnen über ihre Erfolge oder tröstet sie in der Niederlage.“ Das sind viele emotionale Momente, die sie nicht missen möchte.
Beste Voraussetzungen für internationale Einsätze
Melanie Neitzel, die das WA Referee Bronze Level erhielt, arbeitet beruflich als Fremdsprachenkorrespondentin (englisch und französisch) und bringt damit die besten Voraussetzungen für ihre internationalen Einsätze als Kampfrichterin mit. Die 43-Jährige engagiert sich seit 1998 als Unparteiische in der Leichtathletik. Die Grundlagen für ihre ehrenamtliche Tätigkeit legte sie im FLVW-Kreis Unna/Hamm. Schon bald wurde sie als Kampfrichterin bei Westfalenmeisterschaften eingesetzt, wo sie sich fachlich weiter entwickeln konnte.2004 wurde sie Schiedsrichterin, zwei Jahre später Nationale Technische Offizielle (NTO). Melanie Neitzel, deren Schwerpunkte im Sprung und im Wurf liegen, wurde aufgrund ihrer herausragenden fachlichen Fähigkeiten in den Folgejahren 2009 bei der WM in Berlin, 2014 bei der Team-EM in Braunschweig, 2018 bei den Europameisterschaften in Berlin und 2022 bei der EM in München eingesetzt.
Im FLVW engagiert sich seit 2014 Melanie Neitzel als Wettkampfwartin und ist damit bei vielen Veranstaltungen in der Wettkampfleitung- und Organisation tätig. Darüber hinaus gehört die vielbeschäftigte Fremdsprachenkorrespondentin dem Lehrteam des FLVW an.
Sabine Hecker und Melanie Neitzel können schon auf viele internationale Einsätze zurückblicken. Nach ihren bestandenen Prüfungen können sie sich in den kommenden Jahren auf weitere leichtathletische Highlights freuen.
Weitere Informationen:
- WAR Silver Level: Arbeit auf europäischer Ebene wie zum Beispiel Einsätze bei Europameisterschaften; wenn bestanden, dann nominiert für acht Jahre
- WAR Bronze Level: Arbeit auf nationaler Ebene wie zum Beispiel als Schiedsrichter bei nationalen Meisterschaften beziehungsweise internationalen Meetings; wenn bestanden, dann nominiert auf Lebenszeit