Quelle: © Iris Hensel
Starkes DLV-Team: Bronzemedaille-Gewinnerin Joana Herrmann vom SV Teuto Riesenbeck mit Hochsprung-Kollegin Johanna Göring.
Achtmal Gold, achtmal Silber, siebenmal Bronze – Platz eins im Medaillenspiegel: Das deutsche Team hat die gestern Abend zu Ende gegangene U20-EM in Jerusalem als beste Nation abgeschlossen. Anteil an diesem hervorragenden Ergebnis hatten auch westfälische Athletinnen und Athleten, die Teil des 106-köpfigen Kaders des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) waren. Aber auch ohne Medaille lieferten die Talente aus dem Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) gute Ergebnisse.
Pia Meßing (TV Gladbeck / mehr auf FLVW.de) im Siebenkampf und Hochspringerin Joana Herrmann (SV Teuto Riesenbeck / mehr auf FLVW.de) holten eine Silber- und eine Bronzemedaille nach Westfalen. Zudem wurde gestern Abend Leonard Horstmann (LG Brillux Münster) als Mitglied der 4 x 100 Meter-Staffel mit der Bronzemedaille ausgezeichnet. Vereinskollege Bastian Sundermann durfte sich als Mitglied der 4 x 400 Meter-Staffel sogar über eine Silberplakette freuen.Pech hatte Anna Malia Hense von der LG Olympia Dortmund im Staffelfinale: Ein Sturz der Schlussläuferin Anouk Krause-Jentsch (Neuköllner Sportfreunde) über die 4 x 400 Meter verhinderte einen Platz auf dem Treppchen für das deutsche Quartett. "Das passiert, das kann immer passieren", fand Anna Malia Hense tröstende Worte für die Team-Kollegin. Über die 400 Meter verpasste die Dortmunderin zuvor das Finale denkbar knapp. In 53,91 Sekunden fehlten Hense, die in ihrem Lauf Fünfte wurde, nur zwei Hundertstel. Über die doppelte Distanz kam Karolina Haas (LG Olympia Dortmund) in ihrem Rennen mit 2:09,81 Minuten auf Rang sieben und konnte sich nicht für das Finale qualifizieren.
Attermeyer und Lukas machen wertvolle Erfahrungen
Pech hatte auch Vereinskollegin Samira Attermeyer. Angereist mit einer Bestmarke von 6,55 Metern hätte auch sie das Potenzial gehabt, um die Medaillen mitzuspringen. Nach ihrem Auftaktsprung auf sechs Meter übertrat sie jedoch die nächsten zwei Versuche und musste mit Rang zwölf vorliebnehmen. "Ich bin schon ziemlich enttäuscht", meinte sie. "Das ist überhaupt nicht das, was in mir steckt. Ich ärgere mich über die ungültigen Sprünge, vor allem über den letzten, der war nur knapp übertreten und wäre weit gewesen."Aus ihrem ersten internationalen Start schöpfte sie viel Motivation: "Die Stimmung an der Weitsprunggrube war super. Auch dass wir zu dritt zusammen auf einem Zimmer waren, fand ich richtig geil. Ich möchte bald wieder zu einer internationalen Meisterschaft und dann dort besser abschneiden."
Mit einer Bestleistung von 54,99 Metern angereist, hatte sich Speerwerferin Mirja Lukas Chancen auf den Finaleinzug ausgerechnet. Doch am Mittwochvormittag wollten die Speere nicht so weit fliegen, wie es die U18-EM-Sechste kann. Über 46,87 Meter als Tagesbestweite, Rang acht in ihrer Gruppe, war die Athletin der LG Coesfeld enttäuscht. "Wenn man mit einer Bestweite von fast 55 Metern anreist und dann mit 46 hier rausgeht und in der Qualifikation nicht gut abschneidet, ist das natürlich nicht das, was man sich vorgestellt hat", sagte sie.
Silas Zahlten kann das hohe Tempo nicht mitgehen
Für Tempo im 3.000-Meter-Hindernis-Endlauf sorgte der schnelle Spanier Sergio del Barrio, mit einer Bestzeit von 8:39,16 Minuten auch Favorit im starken Finalfeld. Anfangs reihten sich die 16 Athleten noch auf wie an einer Perlenschnur, doch dann fiel nach und nach einer nach dem anderen zurück. Und auch Silas Zahlten (LG Brillux Münster) konnte irgendwann nicht mehr mithalten. Die letzten Runden fielen ihm sichtlich schwer. In 9:12,49 Minuten kämpfte er sich als 13. ins Ziel. Die Medaillen wurden allesamt mit Zeiten vergeben, die Silas Zahlten in seiner Karriere noch nicht gelaufen ist.Stabhochspringer Hendrik Hohmann (LG Olympia Dortmund) kosteten bei gleicher Höhe die Fehlversuche die Finalteilnahme. Besonders bitter: Bei seinem ersten Sprung hatte er die Latte eigentlich bereits überquert. "Den habe ich mit der Hand gerissen, eigentlich war ich schon drüber", erzählte er. Im dritten Versuch meisterte er die Höhe jedoch und kam damit bis auf fünf Zentimeter an seinen Hausrekord heran. "Damit kann ich zufrieden sein. Auch wenn ich bei 5,15 Meter den letzten gerne noch drübergezogen hätte."