Quelle: Iris Hensel
Christina Honsel vom TV Wattenscheid 01 (Archivfoto).
Am Wochenende ist es so weit: In der Quarterback Immobilien Arena in Leipzig werden vor ausverkauften Rängen die Deutschen Hallenmeisterinnen und -meister gesucht. Ein ganz besonderes Flair soll bei den Kugelstoß-Wettbewerben herrschen, die heute Abend das lange Meisterschaftswochenende einläuten.
Zum bereits elften Mal ist Leipzig am kommenden Wochenende (17./18. Februar) Gastgeber der Deutschen Hallenmeisterschaften – und das vor vollem Haus: Die Quarterback Immobilien Arena ist restlos ausverkauft! Das vermeldete Sven Schröder, Direktor Events im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), am Mittwoch bei einer digitalen Pressekonferenz. „Wir erwarten ein super spannendes Wochenende mit gut besetzten Feldern“, blickt DLV-Vorstand Leistungssport Dr. Jörg Bügner voraus.
Julia Ritter heute Abend zum Auftakt
Los geht es bereits heute Abend mit den Kugelstoß-Wettbewerben – bei freiem Eintritt. Um 17 Uhr ist Einlass, bis zu 1.000 Personen dürfen auf der Gegentribüne Platz nehmen. „Bei den Kugelstoßern herrscht große Vorfreude, das ist beste Werbung für unsere Disziplin“, sagt der Leitende Bundestrainer Wurf/Stoß Sven Lang. Bei Deutschen Meisterschaften im Freien wurde das Kugelstoßen bereits mehrmals ausgelagert, zuletzt 2022 in Berlin. „Dabei herrscht immer ein ganz besonderes Flair“, sagt Sven Lang, der hofft, dass viele Zuschauerinnen und Zuschauer den Weg in die Halle finden werden.Klare Favoritin bei den Frauen ist Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim), zurzeit die Nummer drei der Welt. Dahinter erwartet Sven Lang einen spannenden Kampf um Silber und Bronze zwischen Alina Kenzel (VfB Stuttgart), Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge) und Julia Ritter (TV Wattenscheid 01). Bei den Männern werden neben dem Führenden der Meldeliste Silas Ristl (LAC Essingen) vor allem die U23-Athleten ins Blickfeld rücken. „Wir befinden uns im Männer-Kugelstoßen gerade in einer Zeit des Umbruchs“, sagt Sven Lang. „Die jungen Athleten können den Wettbewerb mitbestimmen.“
Sprungdisziplinen stark besetzt – Honsel hofft
Jörg Bügner ist zudem gespannt auf die Wettbewerbe in den Sprungdisziplinen. „Das macht richtig Laune.“ Im Hochsprung haben Tobias Potye (LG Stadtwerke München) bei den Männern sowie Imke Onnen (Hannover 96) und Christina Honsel (TV Wattenscheid 01) mit starken Leistungen vorgelegt. Im Weitsprung fordern Laura Raquel Müller (Unterländer LG), Mikaelle Assani (SCL Heel Baden-Baden) und Maryse Luzolo (Königsteiner LV) Olympiasiegerin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) heraus.Einige Springerinnen und Springer können sich auch einen Start bei der Hallen-WM in Glasgow (1. bis 3. März) vorstellen, ebenso wie Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye, die fest mit einem Start in Schottland plant. Im Hinblick auf die Sommersaison mit den Europameisterschaften in Rom (7. bis 12. Juni) und den Olympischen Spielen in Paris (1. bis 11. August) verzichten jedoch viele Athletinnen und Athleten auf einen Hallen-WM-Start, sodass Jörg Bügner mit einem sehr kleinen Team für Glasgow rechnet.
Marius Probst reist mit neuer persönlicher Bestzeit und viel Selbstvertrauen nach Leipzig [Foto: FLVW].
Mehr als 20 Wattenscheider Athlet*innen in Leipzig am Start
Neben den Julia Ritter und Christina Honsel reist der TV Wattenscheid 01 mit mehr als 20 weiteren Athletinnen und Athleten in die Sachsen-Metropole. Mit Sicherheit Medaillenchancen besitzt Mittelstreckler Marius Probst. Der hatte noch am vergangenen Wochenende eine neue persönliche Bestzeit über 800 Meter auf die Bahn gebracht. „Nach diesem Wochenende geht es mir tatsächlich wieder gut, das war ein Superlauf, ich bin topfit“, sagte der angehende Grundschullehrer diese Woche auf einer Pressekonferenz des Vereins.Auch die TV01-Frauen können eine Mittelstrecken-Medaille mit nach Wattenscheid mitbringen: Verena Meisl ist in diesem Jahr keine U23-Athletin mehr – und hat sich etwas vorgenommen. „Ich bin Platz vier der Meldeliste“, sagte sie, „da geht der Blick nach vorn in Richtung Podest. Ich fühl mich bereit. Ich will solang es geht, vorne mitreden.“
Das wünscht sich die Neu-Wattenscheiderin Fabiane Meyer, die aus Gronau ins Ruhrgebiet gewechselt ist. Ihr Ziel für Leipzig: das Finale. „Und dann schauen wir, was möglich ist, ich will möglichst vorn reinlaufen.“ Viel mehr hat Hürdensprinterin Monika Zapalska zu verlieren. Sie ist schließlich die Titelverteidigerin über die 60 Meter Hürden. „Die Titelverteidigung ist mein größtes Ziel“, sagt die Wattenscheiderin.
Große Chancen rechnet sich der Verein aus dem Ruhrgebiet in der Staffel aus. In der Besetzung Joshua Koßmann, Michael Bryan, Neuzugang Julien-Kelvin Clair sowie Robin Erewa will Letzterer seine wahrscheinlich letzte Hallen-DM „vergolden“.
Monika Zapalska möchte ihren DM-Titel verteidigen [Foto: Iris Hensel].
Dortmunder Mohamed Abdilaahi in der Pole Position
Mit Mohamed Abdilaahi darf sich ein weiterer Westfale berechtigte Hoffnung auf Edelmetall machen. Ein 3.000-Meter-Rennen hat der Athlet der LG Olympia Dortmund in diesem Winter noch nicht absolviert. Trotzdem ist er der klare Favorit auf den Titel. Denn der 24-Jährige lief über 5.000 Meter Ende Januar starke 13:16,43 Minuten und damit dicht ran an den deutschen Hallenrekord.Ein wichtiger Zwischenschritt – ob auf dem Weg nach Glasgow oder in Richtung Olympia-Sommer – ist die Hallen-DM in jedem Fall. Das bestätigten bei der Pressekonferenz Frank Dannhauer, Leiter des Sportamts Leipzig, und Tassilo Lenk, Präsident des ausrichtenden sächsischen Landesverbandes.
Meisterschaften live im Stream
Lenk betonte darüber hinaus die „hervorragende“ Zusammenarbeit zwischen dem DLV, dem Landesverband Sachsen und dem Ausrichter-Team sowie die Unterstützung durch die Stadt Leipzig mit einem Förder-Beitrag von insgesamt 90.000 Euro: „Das ist ein Zeichen, dass die Leichtathletik lebt.“ Er hofft, dass die Hallen-DM einen Beitrag dazu leisten kann, junge Leute zu inspirieren und für die Sportart zu begeistern. „Das wird ein tolles Leichtathletik-Fest!“Leichtathletik-Fans können dieses „Fest“ live verfolgen: Auf leichtathletik.de finden Sie von Freitag bis Sonntag Livestreams und Live-Ergebnisse sowie Bilder, Tageszusammenfassungen und Stimmen aller Siegerinnen und Sieger. Auf Instagram nimmt der DLV Sie mit auf einen Blick hinter die Kulissen der Titelkämpfe. Alle Finals und Sieger-Interviews werden auch in Videos auf YouTube präsentiert. Das ZDF zeigt am Sonntag ab 17:25 Uhr eine Zusammenfassung der Hallen-DM.