
Quelle: U. Hörnemann
Im Gleichschritt: Nils Voigt (TV Wattenscheid 01) führt die Spitzengruppe an. Ihm folgen dichtauf: Tom Förster (LG Braunschweig), Jan Lukas Becker (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Markus Görger (LG Region Karlsruhe).
Die Teilnehmerfelder bei den Deutschen 10.000-Meter-Meisterschaften am Samstag in Hamburg waren ausgedünnt. Ohne die Marathon-Asse Samuel Fitwi, Amanal Petros, Richard Ringer und Titelverteidiger Filimon Abraham setzte sich Nils Voigt (TV Wattenscheid 01) in 28:19,83 Minuten erfolgreich in Szene. In Abwesenheit von Domenika Mayer und der Vorjahreszweiten Miriam Dattke überraschte Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald) die Favoritin Eva Dieterich (LAV Stadtwerke Tübingen) mit einem langgezogenen Spurt eingangs der letzten Runde und gewann souverän in 31:40,79 Minuten.
Die letzte Goldmedaille, die am ersten Samstag im Mai vergeben wurde, ging an Nils Voigt, den alten und neuen deutschen Meister über die 10.000 Meter. 2021 in Mainz hatte er vorn gelegen und 2023 in der sächsischen Universitätsstadt Mittweida ein weiteres Mal. Den dritten Triumph auf seiner Lieblingsstrecke feierte der ausdauernde BWL-Student in der Jahnkampfbahn, einer schon 1924 fertiggestellten Sportstätte im Hamburger Stadtpark nahe dem Planetarium. „Ich wollte gewinnen“, sagte Voigt, der tags zuvor 28 Jahre alt geworden war, „das habe ich geschafft.“ Mit 28:19,83 Minuten war er zwar längst nicht so flott unterwegs wie noch im März 2023 in San Juan Capistrano/USA, wo Voigt die nationale Bestmarke von Dieter Baumann mit 27:30,01 Minuten gestreift hatte. Exakt 8,48 Sekunden fehlten ihm damals im sonnigen Kalifornien, dann hätte er mit dem „Schwabenpfeil“ gleichgezogen.Aber ein Rekord war von Anfang an kein Thema. Dazu hätte die Konkurrenz deutlich stärker sein müssen. Nils Voigt, das „Geburtstagskind“, wurde auf der roten Tartanbahn im Stadtteil Winterhude kaum gefordert. Als er nach gut zwei Drittel der Strecke das Tempo erhöhte, musste ihn Tom Förster (LG Braunschweig) ziehen lassen. Förster wurde Zweiter in 28:36,93 Minuten vor dem deutschen Crossmeister Markus Görger (LG Region Karlsruhe), der 28:43,14 Minuten benötigte.

Heißes Finish auf der Zielgeraden (von links): Kiara Nahen (LC Paderborn), Carolina Schäfer (TG Schwalbach) und Pia Schlattmann (LG Brillux Münster) [Foto: U. Hörnemann].
Im Finish schnappte sich Robin Müller (LG TopTeam Thüringen) die U23-Goldmedaille in 28:56,35 Minuten. Silber ging an den deutschen Halbmarathonmeister Luca Madeo (LG Filder / 28:59,07 Minuten), der mit 28:59,07 Minuten eindrucksvoll zeigte, dass sein Überraschungscoup in Paderborn keine Eintagsfliege war. Bronze bekam der Berglauf-Spezialist Lukas Ehrle (LG Brandenkopf) in 29:07,48 Minuten. Wegen Prüfungsarbeiten war der US-Student erst tags zuvor mit dem Flieger in der Heimat angekommen.
Das Rennen der Frauen diktierte Eva Dieterich, die 2024 in Wassenberg bereits Gold erobert hatte. Sie übernahm sogleich die Führungsarbeit, wurde mal kurz von Lauf-Floh Lisa Merkel (LAV Stadtwerke Tübingen), ihrer Klubkollegin und Trainingspartnerin, abgelöst, während sich Elena Burkard stets im Windschatten aufhielt. Als der Gong zu den letzten 400 Metern ertönte, schalte Burkard jedoch den Turbo ein. Mit 31:40,79 Minuten distanzierte sie Dieterich (31:45,18 Minuten) und Merkel (31:46,53 Minuten), die klar die U23-Wertung vor Carolina Schäfer (TG Schwalbach / 33:05,14 Minuten) und der westfälischen Athletin Pia Schlattmann (LG Brillux Münster / 33:05,76 Minuten) für sich entschieden hatte. Kiara Nahen (LC Paderborn) folgte elf Hundertstel hinter Schlattmann und wurde in 33:05,87 Minuten Dritte der Frauen-Konkurrenz.
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