Quelle: P. Middel (Archiv)
Frauke Viebahn von der DJK Blau-Weiß Annen.
Internationaler Jahreshöhepunkt für die älteren Wettkampf-Leichtathleten waren Ende August die Masters-Weltmeisterschaften im schwedischen Göteborg. Unter den mehr als 300 deutschen Teilnehmer*innen kämpften auch 33 aus westfälischen Vereinen um Titel, Medaillen und das Erreichen der Finals. Dies gelang ihnen eindrucksvoll, denn sie kamen mit drei Titeln, insgesamt fünf Medaillen und weiteren acht Endkampf-Platzierungen aus Schweden zurück.
Dr. Eberhard Linke von der LG Kindelsberg Kreuztal hatte bereits im Winter mehrmals den Hallen-Weltrekord im Weitsprung der Klasse M80 gesteigert und Ende Mai beim FLVW-Team-Masters im heimischen Stadion Stählerwiese den Freiluft-Weltrekord auf 4,45 Meter verbessert. Im Finale in Göteborg gelang ihm noch einmal ein Satz auf genau diese Weite, also Einstellung des eigenen Rekords und Verbesserung des Meisterschaftsrekords. Mit deutlichem Vorsprung reichte das zum erwarteten WM-Titel. Damit gab er sich noch nicht zufrieden und startete auch im Dreisprung. Darin konnte er zwar nicht ganz an seine Siegerweite von den deutschen Masters-Meisterschaften anknüpfen, hatte aber mit 8,93 Meter einen großen Vorsprung auf die Konkurrenz und konnte seine zweite Goldmedaille in Empfang nehmen.Und noch ein zweiter Masters-Weltmeister kommt in diesem Jahr aus Westfalen: Gerd Westphal vom LC Paderborn baute von Disziplin zu Disziplin seinen Vorsprung aus und kam nach zwei anstrengenden Mehrkampf-Tagen auf hervorragende 7.199 Punkte im Zehnkampf der Klasse M60. Das bracht ihm nicht nur die Goldmedaille dieser WM, sondern auch eine Verbesserung der Westfalenrekords um fast 200 Zähler.
Viebahn verpasst hauchdünn Gold
Nur hauchdünn verpasste Frauke Viebahn von DJK BW Annen, die herausragende FLVW-Masters-Athletin der vergangenen Jahre, den WM-Sieg: Im Hochsprung der Klasse W60 überquerte sie im zweiten Versuch 1,46 m. Aber eine Gegnerin aus den USA hatte diese Höhe bereits im ersten Durchgang übersprungen. Das bedeutete für Frauke Viebahn die Silbermedaille bei geteiltem Meisterschaftsrekord – und zusätzlich noch eine Verbesserung des eigenen Westfalenrekords.Die fünfte WM-Medaille für Westfalen gab es im Weitsprung der Klasse W75: Die unverwüstliche Karin Förster vom LC Paderborn sprang 2,94 m weit. Diese Weite reichte in der Endabrechnung zu Platz drei.
Drei Endkampf-Platzierungen schaffte Meike Holtkamp vom VfL Kamen in der Klasse W35: Platz vier über 100-Meter Hürden in 16,69 Sek., Platz fünf im Weitsprung mit 5,02 Metern und Rang sieben im Kugelstoßen mit 11,37 Meter. In der Altersgruppe M55 reichten windbegünstigte 5,78 Meter im Weitsprung Ulrich Ratsch von der LG Lage/Detmold/Bad Salzuflen zu Platz fünf dieser WM.
Timm Funke vom LC Paderborn schwang sich im Stabhochsprung der M45 über 3,60 Meter, was ihm Rang sechs einbrachte. Dreimal WM-Platz sieben runden das westfälische Ergebnis bei der Masters-WM 2024 ab: Carolin Strophff von der TG Holzwickede mit 4,84 Meter im Weitsprung der W35, Angelika Albrecht vom LTV Lippstadt mit 80,29 Sek. im 400-Meter-Lauf der W65 und Detlev Niedanowski (BV Teutonia Lanstrop) im Zehnkampf der M65 mit 5.511 Punkten.
[Erberhard Vollmer]