Quelle: Verein
Austausch auf Augenhöhe beim SJC Hövelriege.
Vor Ort in die Vereine fahren, den Austausch suchen, auf Augenhöhe diskutieren. Zuhören, welche Probleme es gibt, Fragen stellen, was besser laufen könnte und interessante Eindrücke von der Basis gewinnen. Dafür ist der Vereinsdialog des Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) als Diskussions- und Austauschveranstaltung konzipiert worden. Und bei den aktuellen Runden zeigt sich erneut – das Format funktioniert.
Nach dem Auftakt beim SuS Rünthe zu Beginn des Jahres ging es für die Vertreterinnen und Vertreter des Verbandes in den vergangenen Tagen nach Ostwestfalen und ins Sauerland. Mit dem SJC Hövelriege aus dem FLVW-Kreis Paderborn und der SG Finnentrop/Bamenohl aus dem FLVW-Kreis Olpe durften Präsident Manfred Schnieders, FLVW-Geschäftsführer Wilfried Busch und Pierre Nobbe (Masterplankoordinator) zwei völlig unterschiedliche Vereine besuchen und näher kennenlernen. Begleitet wurden sie dabei natürlich auch wieder von Vertreter*innen des Kreises.
Soziales Engagement im Fokus
Im FLVW ist der SJC Hövelriege durch sein soziales Engagement seit Jahren bekannt, immerhin hat der Verein 2009 den ersten FLVW-Zukunftspreis und vier Jahre später sogar den Julius-Hirsch Preis des DFB gewinnen können. Umso wichtiger war es den Verantwortlichen nun, nach vielen Jahren erneut den persönlichen Kontakt zu suchen und nachzuhören, was sich in den vergangenen Jahren getan und wie sich der Verein entwickelt hat. Die Grundhaltung des Vereins hat sich dabei bis heute nicht verändert. Das oberste Credo, das auch in der Satzung festgeschrieben ist, lautet, für Fußball keinen Cent zu zahlen. Weder für Ablöse noch an Aufwandsentschädigung.Neben der Haltung des Clubs und den sozialen Projekten war es dem SJC vor allem ein Anliegen, einige Ideen aus dem Buch Futopia von Aline Schwermer zu diskutieren. Insbesondere der Ansatz, den ÖPNV für Jugendliche in Vereinen kostenlos zu gestalten, stieß dabei auf großes Interesse und Zustimmung, sodass FLVW-Präsident Schnieders die Idee an die Politik weitertragen möchte.
Professionalisierung trifft dörflichen Charme
Ganz andere Themen, Gegebenheiten und Probleme begegneten Manfred Schnieders und FLVW-Geschäftsführer Wilfried Busch dann beim Besuch bei der SG Finntrop/Bamenohl. Der Fusionsverein aus dem Sauerland, der 2005 noch in der Bezirksliga kickte, stieg vor drei Jahren in die Oberliga Westfalen auf und hat sich dort seitdem etabliert. Das ländliche Flair und der dörfliche Charme täuschen aber nicht über die sportlichen Ambitionen hinweg. „Wir sind in relativ kurzer Zeit einen beachtlichen Weg gegangen, auch wenn viele uns als Dorfverein belächeln. Da freut es uns schon, die Kritiker hin und wieder auf dem Platz ärgern zu können“, feixt Simon Machula, Sportlicher Leiter der SG. Wie professionalisiert viele Bereiche – wie etwa das Sponsoring oder die internen Abläufe – sind, zeigte der Verein den Verbandsvertreter*innen und Gästen in einer kurzen Präsentation zu Beginn der Zusammenkunft.Die SG Finnentrop/Bamenohl ist ein Oberliga-Club mit dörflichem Charme [Foto: Verein].
Vereine können sich bei Interesse für Dialogformat melden
Dabei war es den Vereinsfunktionären enorm wichtig zu betonen, dass trotz der hohen Spielklasse weiterhin vor allem gemeinschaftliche Werte und Tugenden im Verein im Mittelpunkt stehen. Ebenso wie das Zusammengehörigkeitsgefühl. Diese Aussagen werden aktiv mit Leben gefüllt: „Wenn die erste Mannschaft neue Trikots bekommt, statten wir auch die Zweite und Dritte gleich mit aus“, untermauert Machula bei seiner Einführung. Auf der Agenda standen im gemeinsamen Austausch im Vereinsheim in Bamenohl dann jedoch auch kritische Themen, wie etwa die Aufwandsentschädigungen bei Spielerwechseln, gestiegene Kosten für Trainer-Lizenzen oder auch Pflichtfelder bei Spielberichten der Jugendmannschaften.Probleme und Herausforderungen, bei denen Verband und Kreis gemeinsam genau zuhören. Und diese angehen möchten. „Deswegen bin ich großer Fan des Formats“, sagt Manfred Schnieders, der gleichzeitig auch bei allen Vereinen dafür wirbt, sich bei Interesse an einem Vereinsdialog beim FLVW zu melden.
Ansprechperson:
PN
[FLVW.de]