
Quelle: FLVW
Felix Weller pfeift seit der Saison 2023/24 Drittliga-Spiele, in der zweiten Liga ist er als Assistent im Einsatz.
Felix Weller aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) leitet am Donnerstag (ab 14 Uhr) das Endspiel um den Krombacher Westfalenpokal zwischen Arminia Bielefeld und den Sportfreunden Lotte. Im Interview verrät der 29-jährige Unparteiische, warum er sich auf die Partie freut und auf welche Karriere-Highlights der Schiedsrichter bereits zurückblicken darf.
Was bedeutet dir die Nominierung beim Endspiel um den Krombacher Westfalenpokal?Felix Weller: Das bedeutet mir sehr viel. Das ist auf westfälischer Bühne eines der größten Spiele – und das leiten zu dürfen, ist eine Auszeichnung. Das ist auf jeden Fall eine Ehre und eine Anerkennung der Arbeit der letzten Jahre. Deshalb freue ich mich auf die Begegnung. Das wird ein cooles Erlebnis für alle.
Auch wenn die Partie am Donnerstag bekanntermaßen nicht im Rahmen des „Finaltag der Amateure“ stattfinden kann, wird das Endspiel im WDR übertragen. Ist das auch für dich als Schiri mit TV-Erfahrung noch etwas besonderes?
Weller: Ich finde den „Finaltag der Amateure“ wirklich gut, weil der Fokus auch mal auf kleinere Vereine gelegt wird, die dann mal die Chance haben, sich im großen Rampenlicht mit Live-TV zu präsentieren. Das gilt für die Vereine, aber das gilt auch für die Schiedsrichter, die vielleicht sonst nicht im Live-TV zu sehen sind. Auch die haben da ja die Möglichkeit, so etwas mal mitzuerleben. Deswegen finde ich das gesamte Paket „Finaltag der Amateure“ eine coole Sache. Auch wenn wir jetzt erst ein paar Tage später spielen, wird es trotzdem im WDR übertragen.
Dein Gespann beim Finale wird von Nils Hasse (FLVW-Kreis Detmold), Kevin-Lars Papiorek (FLVW-Kreis Siegen-Wittgenstein) und Nadine Westerhoff (FLVW-Kreis Herne) komplettiert. Habt ihr schon zusammen gepfiffen?
Weller: In der Konstellation pfeifen wir zum ersten Mal zusammen. Kevin-Lars Papiorek kommt auch aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein, wir sind befreundet und kennen uns sehr gut. Mit ihm habe ich auch schon viele Spiele zusammen gepfiffen. Mit Nadine Westerhoff hatte ich auch schon ein paar Spiele. Mit Nils Hasse war ich bis jetzt noch nicht im Einsatz. Aber das kriegen wir auf jeden Fall hin.

Du durftest bereits zweimal in der SchücoArena pfeifen: Darunter auch das prestigeträchtige Duell im Krombacher Westfalenpokal-Halbfinale zwischen der Arminia und Preußen Münster. Und in dieser Saison das Drittliga-Duell gegen den SC Verl. Was hast du dort für Erfahrungen gemacht?
Weller: Beide Begegnungen sind mir positiv in Erinnerung geblieben. Das Pokalspiel, weil es ein K.O-Spiel war und die Alm sehr gut gefüllt war. Es hat Spaß gemacht, auch weil es ins Elfmeterschießen ging. Das war von der Stimmung und vom Spiel her beeindruckend. Das Drittliga-Spiel gegen Verl war auch was Besonderes, weil es ein Abendspiel mit Flutlicht war. Das ist auch immer speziell. Insgesamt muss man sagen, die Stimmung auf der Alm hat auf jeden Fall was. Da macht es einfach Spaß zu pfeifen.
Was waren bisher deine Highlight-Spiele in deiner Karriere?
Weller: Da würde ich Dynamo Dresden gegen den FC Ingolstadt in der gerade beendeten Drittliga-Spielzeit nennen. Das war zu Saisonende, und es ging für beide noch um den Aufstieg. Als Assistent war es beim Rhein-Derby Fortuna Düsseldorf gegen den 1. FC Köln in der Hinrunde der abgelaufenen Zweiliga-Saison. Und vorletzte Saison war ich Assistent bei Hamburger SV gegen Hannover 96, da waren ähnlich viele Zuschauer, deswegen würde ich das auch noch auf die Liste nehmen.
Welche Partie ist dir sonst noch besonders in Erinnerung?
Weller: Mein allererstes Spiel als Schiedsrichter in der C-Jugend bei uns hier im Kreis ist mir noch gut in Erinnerung. Das war sehr prägend. Da hat man mit seinem Hobby angefangen und es hat sofort Spaß gemacht. Mein erstes Drittliga-Spiel war auch was Besonderes. Das war bei FC Ingolstadt gegen den 1. FC Saarbrücken. Nach meinem Aufstieg in die 3. Liga das erste Spiel zu pfeifen, war schon cool.

Felix Weller wird am Donnerstag zum dritten Mal in der Bielefelder SchücoArena pfeifen [Foto: Leonhard Simon (Getty Images)].
Welche Ziele hast du noch als Schiedsrichter?
Weller: Ich bin sehr froh, dass ich in der 3. Liga als Schiedsrichter und in der 2. Bundesliga als Assistent tätig sein darf. Das ist alles andere als selbstverständlich. Aber man hat als Schiedsrichter natürlich auch Ehrgeiz – genau wie die Sportler – und möchte auch aufsteigen. Wenn es geht, würde ich natürlich auch gerne noch eine Sprosse auf der Leiter nach oben klettern, sprich als Hauptschiedsrichter in der zweiten Liga pfeifen. Das ist das Ziel, aber ob das umsetzbar ist, muss man schauen. Da spielen viele verschiedene Faktoren mit hinein.
Zurück zur Partie am kommenden Donnerstag. Was wünscht du dir?
Weller: Ich wünsche mir ein faires Spiel. Ein ansehnliches Spiel mit einer guten Kulisse. Und natürlich, dass wir Schiris danach nicht im Blickpunkt stehen.
Vielen Dank für das Gespräch!
Zur Person:
Felix Weller kommt aus Neunkirchen aus dem FLVW-Kreis Siegen-Wittgenstein und pfeift für den FC Freier Grund. Der 29-jährige Bankkaufmann ist seit der Saison 2023/24 als Schiedsrichter in der 3. Liga tätig (24 Einsätze), sowie als Assistent in der zweithöchsten deutschen Spielklasse (18 Einsätze). Zuvor war der Unparteiische bereits fünf Jahre in der Regionalliga West im Einsatz und kommt dort auf 51 Spielleitungen.
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