Quelle: FLVW
Carsten Ehlert in seinem Element auf dem Dach des SportCentrums Kaiserau
Das SportCentrum Kaiserau ist im EM-Fieber. Die albanische Nationalmannschaft hat hier ihr Teamquartier. Das ist etwas Besonderes. Das macht viel Spaß. Es ist ein Gewusel und Gerenne im Haus. Am Dienstag standen die Uhren aber plötzlich still und mit ihnen auch die Mitarbeitenden. Die Nachricht vom Tod Carsten Ehlerts machte die Runde und löste tiefe Trauer aus. Nach schwerer Krankheit ist er am Sonntag gestorben.
Schriftsteller und Haustechniker mit zwei Meisterbriefen – zwei Dinge, die sich eigentlich ausschließen? Zwei Dinge, die Carsten Ehlert gut beschreiben und ausmachten. Auf seinem Balkon mit Blick auf das SportCentrum Kaiserau saß er oft und tippte. Geschichten über Großes und Kleines, Gedichte und Kurzgeschichten. Das hat ihm Spaß gemacht, gab ihm viel. Genauso wie seine Arbeit. Er war immer ein Macher, einer, der sich bei seinen Überzeugungen nicht aufhalten ließ. Seine Mission: eine energieeffiziente und ressourcen-schonende Versorgung des SportCentrum. Das Blockheizkraftwerk? Seine Idee. Hocheffizienzpumpen? Seine Idee. Dank seines Engagements wurde der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) 2017 für seinen innovativen, energieeffizienten Ansatz von der Deutschen Energie-Agentur (dena) mit dem „Energy Efficiency Award“ ausgezeichnet. Er agierte schon nachhaltig, als das Wort noch nicht in aller Munde war.Schon länger war sein Schreibtisch verlassen. Auch auf den Fluren und vor allem im Keller des SportCentrums, wo man Carsten Ehlert in der Vergangenheit bewaffnet mit so manchem Werkzeug rödeln sehen konnte, suchte man ihn in den vergangenen Monaten vergeblich. Genauso fehlte sein Rat und ein Plausch mit ihm auf den Fluren. Die schwere Krankheit ließ nicht zu, dass er sich weiter um „sein“ SportCentrum kümmern konnte - inklusive seiner Mitarbeitenden. Geradeaus, hilfsbereit, anpackend – das war Carsten Ehlert. Noch vor ein paar Wochen schrieb er in einer Kurznachricht: „Meine Frau ist einfach unglaublich“ und „Es ist unfassbar schön, zu erkennen, wie viele Menschen an mich denken.“ Und dann gab er noch den Poeten:
„Ich bangte... weil meine Seele gefror.
Ich bangte... weil ich meine Seele verlor.
Ich bangte… um der Familie Willen.
Ich bangte… wegen der inneren Stille.
Ich hoffe… durch der Liebe Funken.
Ich hoffe… durch neuen Sinn betrunken.
Ich hoffe… durch viele nette Worte.
Ich hoffe… erreiche neue Orte.“
Mit Carsten Ehlert hat der FLVW nicht nur einen engagierten, innovativen Mitarbeiter verloren, sondern vor allem einen unvergesslichen Kollegen und Freund. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie, seiner Frau Uli und seinen Töchtern.
[FLVW.de]