Quelle: Peter Middel
Malaika Mihambo freut sich auf die Top-Bedingungen in der Helmut-Körnig-Halle und das begeisterungsfähige Dortmunder Publikum.
Es ist das Comeback des Winters. Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo feiert beim Sparkassen Indoor Meeting in Dortmund am Samstag, 20. Januar ihre viel beachtete Rückkehr auf die Wettkampf-Bühne. Neben Malaika Mihambo finden sich in dem internationalen Wettkampf, der zur Bronze-Kategorie in der Tour des Weltverbandes gehört, weitere Weltmeister, Europameister und nationale Stars unter den insgesamt 130 Athletinnen und Athleten aus 27 Nationen – und auch das ein oder andere spannende Comeback.
Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) hat bereits alles gewonnen, was es als Weitspringerin zu gewinnen gibt. Olympiasiegerin. Weltmeisterin. Europameisterin. Sportlerin des Jahres in Deutschlands. Und neuerdings ist sie auch Buchautorin. Satt ist die Sieben-Meter-Springerin (PB 7,30 m) dennoch nicht. Und so ist dieses Jahr ein besonders für sie. Es ist das Jahr der Olympischen Spiele in Paris – und für die möchte die 29-Jährige wieder in Topform sein – körperlich und mental.Beide Punkte gaben den Ausschlag, sich Dortmund als Ort ihrer Rückkehr auf die Wettkampf-Bühne auszusuchen. „An Dortmund habe ich beste Erinnerung“, sagt Malaika Mihambo und erinnert sich unter anderem an die Deutschen Meistertitel, die sie in der Helmut-Körnig-Halle schon gewinnen konnte. „Außerdem liebe ich den schnellen Boden und freue mich schon jetzt auf die gute Stimmung – denn Dortmund hat einfach ein richtig fachkundiges Publikum.“
Die 29-Jährige trifft in ihrem ersten Wettkampf nach der Muskelverletzung, die sie sich bei den Deutschen Meisterschaften in diesem Sommer in Kassel zugezogen hatte, direkt auf richtig harte Konkurrenz. Auch das ist bewusst gewählt, denn Malaika Mihambo weiß: Je schneller sie wieder in einen intensiven Wettkampf-Modus kommt, desto besser. Denn dieses Jahr mit den Europameisterschaften in Rom und den Olympischen Spielen in Paris wird ihr alles abverlangen.
Schnelle 60 Meter erwartet
So ist auch die Ukrainerin Maryna Bekh-Romanchuk am Start – eine Athletin, die sowohl in der Halle als auch unter freiem Himmel schon an der Sieben-Meter-Marke kratzte und seit Jahren die Karriere von Malaika Mihambo begleitet und ihr etwa 2021 den Titel der Hallen-Europameisterin entreißen konnte. Zuletzt machte sich die 28-Jährige aber auch einen Namen im Dreisprung und holte hier 2022 in München die Goldmedaille bei den Europameisterschaften.Auch stark: Die erst 21-jährige Mikaelle Assani (SCL Heel Baden-Baden). Die Zweite der Deutschen Meisterschaften, wohlgemerkt hinter Malaika Mihambo, verbesserte sich im letzten Sommer auf 6,91 Meter und gilt nicht erst seitdem als eine der größten Weitsprung-Hoffnungen, die Deutschland hat.
Die schnelle Bahn – für die ist die Helmut-Körnig-Halle auch über die 60 Meter bekannt. Ein Vorteil, den zahlreiche starke Sprinterinnen und Sprinter für sich nutzen wollen. Bei den Männern ist mit Joshua Hartmann einer der begnadetsten Sprinter dieses Landes am Start. Im Sommer verbesserte der Kölner den deutschen Rekord über 200 Meter auf 20,02 Sekunden – nur der verfrühte Jubel vor der Ziellinie verhinderte womöglich die erste Zeit eines Deutschen unter der magischen 20-Sekunden-Marke. Er wird unter anderem gefordert vom amtierenden Hallen-Europameister Samuele Ceccarelli aus Italien, dem schnellen Niederländer Joris van Gool, der 2019 Bronze bei der Hallen-EM über die Kurzsprintstrecke gewann, und auch Henrik Larsson aus Schweden. Der 24-Jährige gewann im letzten Jahr Bronze bei den Hallen-Europameisterschaften.
Alexandra Burghardt in Dortmund am Start
Bei den Frauen kehrt mit Alexandra Burghardt (SV Wacker Burghausen) eine Staffel-Europameisterin und WM-Bronzemedaillengewinnerin zurück auf die 60 Meter. Die 29-Jährige, die die vergangene Freiluft-Saison aufgrund von Rückenproblemen frühzeitig abbrach, trifft neben der schnellen Portugiesin Lorène Bazolo (PB und NR 7,17 sec) auf starke nationale Konkurrenz. So sind mit Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF) und Amelie-Sophie Lederer (LG Stadtwerke München) ehemalige Deutsche Hallenmeisterinnen am Start, die nach verletzungsintensiven Jahren im Olympia-Jahr wieder ganz nach vorne kommen wollen.Über die 60 Meter Hürden sind mit Tim Eikermann (TSV Bayer 04 Leverkusen) und dem Hamburger Manuel Mordi gleich zwei Deutsche Meister am Start. Gefordert werden die jungen Wilden (23 und 20 Jahre) von Altmeister Petr Svoboda (Tschechische Republik), dem ehemaligen Hallen-Europameister und dem Goldmedaillengewinner der Asien-Meisterschaften Yaqoub Al-Yoha (Kuwait).
Auch über die 400 Meter verspricht es, schnell zu werden – sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen. Bei den Frauen ist die Staffel-Europameisterin Lisanne de Witte am Start. Neben Gold bei den Europameisterschaften in München stand die Niederländerin auch mit der 4x400-Meter-Staffel ihres Landes bei den Hallen-Europameisterschaften 2021 ganz oben auf dem Treppchen, 2022 wurde es Silber im Weltvergleich unterm Hallendach. Ihre stärkste Widersacherin wird aus Italien erwartet – Alice Mangione holte ebenfalls bereits Edelmetall unterm Hallendach bei Europameisterschaften für ihr Land. Aus deutscher Sicht sind u.a. die Hallen-DM-Zweite und WM-Siebte mit der Mixed-Staffel Elisa Lechleitner (LAZ Ludwigsburg) und die Mannheimerin Hannah Mergenthaler zu beachten.
Wattenscheider Marius Probst trifft auf harte Konkurrenz
Bei den Männern erwartet das Publikum ein Duell der Generationen. Pavel Maslák (Tschechische Republik), in Dortmund inzwischen ein bekanntes Gesicht, nicht nur aufgrund seiner elf internationalen Medaillen (davon dreimal Gold bei der Hallen-WM), wird gefordert von einem ganz jungen aufstrebenden Athleten über die 400 Meter. Antony Pesela, 21 Jahre alt, U18-Weltmeister von 2021, gibt sein Debüt über die zwei Hallenrunden. Unter freiem Himmel konnte der junge Mann aus Botswana bereits 44,58 Sekunden laufen – es wird spannend, was er in Dortmund auf die Bahn bringen wird. Die deutschen Farben vertritt Fabian Dammermann (LG Osnabrück), Platz acht bei der EM 2018 mit der Staffel.Spannend besetzt sind auch die Mittelstrecken. Über die 800 Meter der Frauen ist die Deutsche Meisterin Alina Ammann (TuS Esingen) am Start. Jolanda Kallabis (FT 1844 Freiburg), auch erst 18 Jahre alt, aber bereits Deutsche Hallenmeisterin über diese Strecke, zieht nach einem überstandenen Ermüdungsbruch einen Start über die 1.500 Meter vor. Bei den Männern trifft der Deutsche Hallenmeister Marius Probst (TV Wattenscheid 01) über 1.500 Meter auf den schnellen WM-Teilnehmer Jochem Vermeulen aus Belgien und den Kenianer Brian Komen, der im letzten Sommer seine Bestzeit auf 3:33,84 Minuten steigern konnte und in Dortmund seine Hallen-Premiere feiert.
Ticket-Vorverkauf im Endspurt
Auch im Stabhochsprung gibt es ein Comeback. Rund ein Jahr nach seinem letzten Wettkampf kehrt der Deutsche Hallenmeister zurück an die Anlage – Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen), ausgebremst von Fußproblemen trifft dabei direkt auf harte Konkurrenz. Aus nationaler Sicht fordern ihn Ex-Weltmeister Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) und der WM-Fünften von 2022 Oleg Zernikel (ASV Landau) heraus, doch die internationale Konkurrenz ist sogar noch etwas stärker einzuschätzen. Mit Pål Haugen Lillefosse (Norwegen) und dem Griechen Emmanouíl Karalís sind Athleten am Start, die bereits auf dem EM-Podest standen. Der erst 22-jährige Norweger gehört zu den aufstrebenden Stabhochspringern des Kontinents und holte 2022 Bronze bei den Europameisterschaften in München. Emmanouil Karalis, auch erst 24 Jahre alt, schrammte 2021 nur knapp an einer Medaille bei den Olympischen Spielen vorbei und feierte im vergangenen Jahr Silber bei der Hallen-EM.Der Vorverkauf ist im finalen Endspurt, denn noch gibt es Tickets für das Sparkassen Indoor Meeting am 20. Januar in Dortmund. Der Ticketverkauf läuft wie gewohnt über www.ticketmaster.de und damit auch an allen an das TM-System angeschlossenen Vorverkaufsstellen sowie bei Laufsport bunert in der Kaiserstraße 22 in Dortmund und in der Geschäftsstelle der LG Olympia Dortmund im Stadion Hacheney. Stehplatzkarten kosten 7,50 Euro, Sitzplätze gibt es in zwei Kategorien ab 12,50 Euro.