Quelle: P. Middel
Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye siegt auch in Dortmund.
Neuer Zuschauerrekord beim Sparkassen Indoor Meeting! 3.250 begeisterte Leichtathletik-Fans verfolgten am vergangenen Samstag in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle das Hallenmeeting der LG Olympia Dortmund, das erneut Teil der World Athletics Indoor Tour des Leichtathletik-Weltverbandes war und freute sich dabei über drei neue Meetingrekorde sowie drei Weltjahresbestleistungen.
Der Auftakt des Sparkassen Indoor Meeting gehörte den Kugelstoßerinnen. Erstmals im Programm, gelang es den Organisatoren, Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) für einen Start in Dortmund zu gewinnen. Mit starken 18,98 Meter gewann Ogunleye schließlich den Wettbewerb vor Alina Kenzel (VfB Stuttgart / 18,16 m) und Jorinde van Klinken (Niederlande / 17,46 m) und setzt sich damit an die Spitze der diesjährigen Weltjahresbestenliste. „Dortmund hat es mir erleichtert, wieder in die Wettkampf-Atmosphäre einzusteigen, das Publikum und die Atmosphäre waren sehr wertschätzend“, sagte die Mannheimerin im anschließenden Interview.Für das nächste Highlight sorgte dann Jessica-Bianca Wessolly über 200 Meter der Frauen. In schnellen 23,02 Sekunden lief sie nicht nur persönliche Hallenbestzeit, sondern verbesserte auch den drei Jahre alten Meetingrekord von Lilly Kaden um fast eine halbe Sekunde. Die Plätze zwei und drei gingen an Esperança Cladera (Spanien / 23,70 Sek.) und Martyna Kotwiła (Polen /23,78 Sek.).
Joshua Hartmann sorgt für weiteren Rekord
Den dritten Meetingrekord des Tages sicherte sich Joshua Hartmann (ASV Köln) über 60 Meter der Männer. Bereits im Vorlauf stellte er in 6,57 Sekunden den bestehenden Rekord ein. Im Finale kam es zum erwartet engen Rennen, das Joshua Hartmann in 6,56 Sekunden knapp vor Reynier Mena (Kuba / 6,57 Sek.) und Henrik Larsson (Schweden / 6,58 Sek.) für sich entscheiden konnte. „Für den Einstieg war es ein guter Tag, aber ich wäre gerne mit dem deutschen Rekord in die Hallensaison gestartet. Ich habe heute an ein, zwei Punkten etwas liegengelassen und hoffe, beim nächsten Mal noch etwas drauflegen zu können“, sagte Joshua Hartmann im Anschluss.Im Weitsprung der Frauen gab Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) ein vielversprechendes Comeback, nachdem sie die Freiluftsaison 2024 aufgrund gesundheitlicher Probleme vorzeitig beenden musste. Mit 6,79 Meter gewann sie nicht nur den Wettbewerb, sondern übernahm damit auch die Führung in der Weltjahresbestenliste. Auch zum Meetingrekord von Khaddi Sagnia fehlten ihr nur drei Zentimeter. Auf den zweiten Platz sprang Mikaelle Assani (SCL Heel Baden-Baden) mit 6,67 Meter. Dritte wurde Filippa Fotopoulou (Zypern), die mit 6,53 Meter ihren eigenen Landesrekord einstellte. Die Dortmunderin Samira Attermeyer sprang mit neuer Hallenbestleistung von 6,51 Meter auf einen starken vierten Platz.
Viele persönliche Bestzeiten und eine neue Weltjahresbestzeit gab es über die 1.500 Meter der Frauen. Hier gewann die Portugiesin Patrícia Silva in 4:12,26 Minuten vor Lise Thimon (Frankreich / 4:16,37 Min.) und Jetske van Kampen (Niederlande / 4:16,50 Min.). Im Rennen der Männer siegte Marius Probst (TV Wattenscheid 01) in 3:38,77 Minuten vor Amine Brahimi (Algerien / 3:40,34 Min.) und James Gormley (Großbritannien / 3:40,56 Min.). Kurios: 400 Meter vor dem Ziel zogen die vor ihm liegenden Läufer zum Spurt an und hörten eine Runde zu früh auf. Probst, der vorher auf Rang drei lag, ließ durch Irrtum des Spitzenduos nicht irritieren, rannte einfach weiter und konnte sich ungefährdet als Sieger feiern lassen.
Wattenscheider Probst siegt in einem kuriosem Rennen über 1.500 Meter
Eine kleine Überraschung gab es im Rennen über 800 Meter der Frauen, das am Ende die Norwegerin Malin Nyfors in 2:04,14 Minuten mit fünf Hundertstelsekunden Vorsprung vor Georgia-Maria Despollari (Griechenland) für sich entscheiden konnte. Beste Deutsche war in diesem Rennen die Lokalmatadorin Karolina Haas (LG Olympia Dortmund), die in neuer Hallenbestzeit von 2:06,61 Minuten auf Rang 7 lief und dabei unter anderem Vorjahressiegerin Jana Becker (Königsteiner LV) und Staffel-Weltmeisterin Lisanne de Witte (Niederlande) hinter sich ließ.Bei den Männern war Patryk Sieradzki in 1:47,52 Minuten knapp vor Noah Kibet (Kenia / 1:47,54 Min.) erfolgreich. Die 400 Meter entschied Fabian Dammermann in neuer persönlicher Bestzeit von 46,71 Sekunden für sich. Auf die Plätze zwei und drei liefen Danylo Danylenko (Ukraine / 47,69 Sek.) und Lukas Krappe (SCC Berlin / 47,75 Sek.).
Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) gab in Dortmund ein vielversprechendes Comeback [Foto: P. Middel].
Immer ein Highlight in der Helmut-Körnig-Halle ist der Stabhochsprung-Wettbewerb der Männer. Diesen gewann am Samstag der Belgier Ben Broeders mit übersprungenen 5,72 Meter. Die Deutschen Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen / 5,62m) und Oleg Zernikel (ASV Landau / 5,50m) sprangen auf den Silber- bzw. Bronzerang.
Für eine weitere Überraschung sorgte Sam Geddes über 60 Meter der Frauen. Schon im Vorauf konnte die Australierin, die derzeit für mehrere Wochen in Dortmund lebt, um sich für die Hallen-Weltmeisterschaften im März in Nanjing (China) zu qualifizieren, ihre persönliche Bestzeit auf 7,30 Sekunden verbessern und damit den australischen Hallenrekord der früheren Hürdensprinterin Sally Pearson einstellen. Im anschließenden Finale verfehlte sie zwar eine weitere Bestzeit, sicherte sich aber dennoch den Sieg in 7,31 Sekunden, gefolgt von Rafailía Spanoudáki-Hatziríga (Griechenland / 7,35 Sek.) als Zweite und Aleksandra Piotrowska (Polen) sowie Bassant Hemida (Ägypten), die sich zeitgleich in 7,37 Sekunden Rang drei teilen.
Erstmals im Programm waren auch zwei Einlageläufe über 60 Meter des Parasports. Bei den Männern gewann LGO-Neuzugang Marcel Böttger in 7,37 Sekunden, bei den Frauen war die Niederländerin Zara Temmink in 8,14 Sekunden erfolgreich. Darüber hinaus traten viele Nachwuchstalente der LG Olympia Dortmund, für die es immer etwas ganz Besonderes ist, vor so großer heimischer Kulisse zu laufen.
VLA-Vorsitzender Bernhard Bußmann zieht hervorragendes Fazit
Bernhard Bußmann zeigte sich begeistert über das hohe Leistungsniveau, die hervorragende Stimmung und die optimale Organisation des 8. Sparkassen Indoor Meetings: „Das war bisher die beste Auflage nach dem Revival der Veranstaltung im Jahr 2018. Das Leichtathletik-Highlight hat sich inzwischen zu einer Marke entwickelt, die von den Leichtathletik-Fans hervorragend angenommen wird. Hinzu kommt, dass die Helmut-Körnig-Halle optimale Rahmen-Bedingungen für solch eine Veranstaltung bietet.“Der Vorsitzende des Verbands-Leichtathletik-Ausschusses (VLA) im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) war in unterschiedlichen Funktionen bei Meetings in Dortmund dabei: „In den letzten Jahren hat es sich stetig weiterentwickelt. Ich möchte der LG Olympia ein ganz großes Kompliment für die großartige Durchführung des Indoor-Meetings machen. Für mich ist das inzwischen die beste Hallen-Leichtathletik-Veranstaltung in Deutschland.“