Nach dreijähriger coronabedingter Abstinenz fand der Salzkotten Marathon wieder in gewohnter Manier statt. Auch das Wetter spielte beim Veranstaltungs-Comeback mit, sodass die Marathonis und Halbmarathonis bei fast 25 Grad auf die Strecke gingen.
Bei der 13. Auflage des Salzkotten Marathon gingen 807 Läufer*innen an den Start. Diese Zahl teilte sich auf in 63 Marathon-, zehn Staffel-, 195 Halbmarathon-, 247 Zehn-Kilometer- sowie 292 Fünf-Kilometer-Läufer*innen auf, die am Tag des Rennens in der Starterliste eingetragen waren. Bei den Bambini-Läufen erfolgte keine Zeitnahme, allerdings waren dort etwa 500 Kinder angemeldet.Bei den Hauptläufen sahen die Zuschauer*innen gleich zwei neue Streckenrekorde. Laura Hottenrott (PSV Grün Weiß Kassel) lief im Halbmarathonlauf nach 1:19:32 Stunden ins Ziel. Sie verbesserte den Streckenrekord um 35 Sekunden, den sie selbst im Jahr 2018 aufgestellt hatte. Beim Zehn-Kilometer-Rennen pulverisierte Elias Sansar (TuS Eintracht Bielefeld) ebenfalls seinen eigenen Streckenrekord aus dem Jahr 2018. Er beendete das Rennen in 32:23 Minuten und verbesserte den Streckenrekord um 25 Sekunden. „Mir hat der Halbmarathon in Salzkotten heute echt Spaß gemacht. Die Stimmung an der Strecke war toll, und ich hatte von Kassel auch nur eine kurze Anreise. Zuletzt war ich vor vier Jahren hier, wo ich auch den damaligen Streckenrekord aufstellte. Die warmen Temperaturen haben mich nicht besonders gestört. Ich bereite mich momentan auf meinen Start bei die Weltmeisterschaften Mitte Juli in Eugene (USA) vor. Dort ist es dann noch wärmer“, sagte die 30-jährige Laura Hottenrott.
Eine Minute Vorsprung
Sieger über die Halbmarathon-Distanz wurde Tobias Düben (TV LEMGO 1863 e.V.) in einer Zeit von 1:18:50 Stunden. Mit etwas über einer Minute Rückstand kam Tobias Herrmann (TSV Rüthen) nach 1:20:00 Stunden ins Ziel. Den dritten Platz belegte Devon Grass (Running Team) in 1:20:48 Stunden.
Ursprünglich hatte Jan Kaschura (Salomon Running Team/RunArtist Holzminden), Deutschlands schnellster Koch, geplant, ebenfalls auf Rekordjagd zu gehen. Sein Ziel war es, den Streckenrekord von Mathias Nahen aus dem Jahr 2015 von 2:38:20 Stunden zu unterbieten. Doch auf Grund der warmen Wetterbedingungen verfehlte er ihn knapp um 2:21 Minuten. Dennoch konnte er den Marathon mit einem Vorsprung von elf Minuten vor Ondřej Velička (Team Salzkotten-Bystrice/02:51:41 Stunden) für sich entscheiden. Mirko Stellmacher (Bad Waldliesborn) erreichte mit einer Zeit von 3:02:42 Stunden den dritten Rang.
Der Nachwuchs zeigte sich in Salzkotten recht lauffreudig [Foto: Veranstalter]
Miriam Hogan (Caritas Herford) debütierte bei der 13. Auflage des Salzkotten Marathons und konnte nach 3:40:33 Stunden als Siegerin über die Ziellinie laufen. Nach 3:48:04 Stunden folgte Mirja Brüning auf Rang zwei und Michaela Ahrens sicherte sich mit einer Zeit von 3:55:08 Stunden den dritten Rang.
„Ich bin dieses Jahr beim Hermannslauf dabei gewesen und hatte mir bloß als Ziel gesetzt, den Marathon heute zu schaffen. Dass ich das Rennen direkt gewonnen habe, hat mich selbst überrascht. Der Hermannslauf ist 31,1 Kilometer lang und ich war mir zunächst gar nicht sicher, ob ich einen Marathon überhaupt schaffen kann. Aber jetzt wurde ich eines Besseren belehrt und freue mich sehr über meinen Sieg“, strahlte Frauen-Siegerin Miriam Hogan.
Auf der Zehn-Kilometer-Distanz glänzte Elias Sansar (Tus Eintracht Bielefeld) mit einer Zeit von 32:23 Minuten glänzen, gefolgt von Niklas Drunagel (37:18 Minuten) und Louis-Frederic Behle (Laufteam Kassel/37:26 Minuten). Bei den Frauen schaffte es Rebecca Binnie-Pott (Non-Stop-Ultra) in 40:55 Minuten auf das Podest. Die aus der Ukraine geflüchtete Marianna Shevchenko (45:10 Minuten) belegte den zweiten Platz, Lina Voss (Marathon Soest/46:03 Minuten) den dritten Platz.
Über die Fünf-Kilometer-Distanz holte sich Erik Peters (LC Paderborn) in 18:23 Minuten vor Tim Rose (Warburger SV/19:02 Minuten) und Marvin Alexander Blawid (Gymnasium Antonianum Geseke/19:33 Minuten) den Sieg. Sarah Metz (VfB Salzkotten) siegte bei den Damen in 22:03 Minuten vor Carolin Krüll (Running Crew Münster/23:02 Minuten) und Chiara Hager (Laufladen Endspurt/23:56 Minuten).
Gute Stimmung an der Strecke
Beim 13. Salzkotten Marathon wurde die Streckenführung wie in den Vorjahren beibehalten. So mussten die Marathonis die Runde durch Salzkotten und seinen Ortsteil Verne viermal zurücklegen. Die Halbmarathonis liefen diesen Rundkurs zweimal und die 10-Kilometer-Läuferinnen und Läufer schließlich einmal. So konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aller Wettbewerbe trotz teilweise unterschiedlicher Startzeiten gemeinsam auf der Strecke unterwegs sein und viel Unterstützung durch die Zuschauer erfahren. Das ist der besondere Flair der Laufveranstaltung in Salzkotten. Hier arbeiten das Organisationsteam, die Vereine und Anwohner Hand in Hand.
Aber nicht nur am Veranstaltungstag ging es in Salzkotten heiß her. Das Organisationsteam um Sascha Wiczynski hat bereits vor dem Event ein tolles Programm auf die Beine gestellt. So fanden am Vorabend des Marathonsonntags ein „Shake out Run“ mit Laufcoach Stefan Heinrichsmaier sowie die beliebte Pasta-Party an der Ölmühle statt. Am Eventtag heizten die Cheerleader des TSV Tudorf und der Paderborner Hornets den Läufer*innen ein und peitschten sie mit ihren Jubelrufen ins Ziel. Im Außenbereich der Sälzerhalle fanden parallel zum Marathon die Bambini-Läufe statt. Das Kinder-Aufwärmprogramm mit dem „Zappeltier“ und der „Bummelfee“ – die Maskottchen der AG Radfahrsicherheit – sorgten bei den Kindern für Unterhaltung.
„Auch wenn wir unser Ziel von 1.700 Teilnehmerinnen und Teilnehmern knapp verfehlt haben, sind wir sehr zufrieden mit dem Verlauf des heutigen Events“, befand Organisator Sascha Wiczynski.
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