Quelle: FLVW
Ralph Bergmeier ist der neue SUPER GREENKEEPER. FLVW-Präsident Manfred Schnieders (l.) und Sven Baumberger, Country Manager von Husqvarna Deutschland, übergeben den Preis.
"Entscheidend is auf‘m Platz" – und vor allem der Platz. Am Samstag, 3. September, drehte sich im SportCentrum Kaiserau alles um den Rasen. Zum zweiten Mal kürte der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) gemeinsam mit dem Exklusiv Partner Husqvarna Deutschland den SUPER GREENKEEPER. Die Fachjury entschied sich in diesem Jahr für Ralph Bergmeier aus Bayern. Der Platzwart des BC Aichach 1917 setzte sich gegen knapp 100 Bewerber*innen bei der bundesweit ausgeschriebenen Aktion durch. Neben dem FLVW hatten der Bayerische Fußball-Verband (BFV), der Schleswig-Holsteinische Fußball-Verband (SHFV), der Sächsische Fußball-Verband (SFV) sowie der SSV Ulm 1846 Fußball, der FC St. Pauli und der 1. FC Heidenheim 1846 alle Vereine und ehrenamtlichen „Heldinnen und Helden im Hintergrund“ aufgerufen, sich für die Ehrung des SUPER GREENKEEPERS zu bewerben.
„Das kam wirklich sehr überraschend“, sagte Ralph Bergmeier vom BC Aichach 1917, nachdem er den Preis entgegengenommen hatte. „Es hätte jeder hier verdient. Jeder Platzwart leistet irgendwo das Gleiche, zeigt viel Engagement. Aber ich freue mich natürlich sehr über die Anerkennung“, sagt der 34-Jährige. Und er weiß auch, was ihm an seiner Arbeit so viel Spaß macht. „Das Schöne ist, in der Natur zu sein und zu sehen, dass die anderen Spaß haben an deiner Arbeit.“ Dass die Spielerinnen und Spieler beim BC Aichach demnächst über den Rasen vom SUPER GREENKEEPER laufen können, dürfte den Spaß nicht gerade mindern.Bevor der glückliche Gewinner den Preis am Abend entgegennahm, erlebten die 14 Platzwarte, die nach Kaiserau gekommen waren, einen spannenden Tag. Los ging es am Vormittag mit einer Talkrunde und jeder Menge Fachexpertise. Neben Thomas Pasch, Fachbereichsleiter Greenkeeping von der Deutschen Lehranstalt für Agrartechnik (DEULA), saß mit Mirko Slomka auch ein ehemaliger Bundesliga-Trainer auf dem Podium. Klar, dass dabei neben spannendem Fachwissen auch schöne Anekdoten zu hören waren. „Ich kann mich noch an das Spiel mit Hannover gegen den PC Porto erinnern, in einem kleinen Dorf im Trainingslager, als José Mourinho dort noch Trainer war. Eine Stunde vor Anpfiff ging der über den Rasen und kündigte an, dass seine Mannschaft bei dieser Rasenlänge nicht antreten wird. Da organisierte der Bürgermeister kurzerhand Helfer aus der Nachbarschaft, die noch einmal mit unzähligen Rasenmähern drüber gegangen sind. Dann durften wir spielen“, erinnert sich der ehemalige Hannover 96 Trainer Slomka und lacht.
Master im Rasenmanagement
Wie viel Arbeit in einem perfekten Rasen steckt, weiß vor allem auch Thomas Pasch, der unter anderem auch als Greenkeeper für Borussia Mönchengladbach tätig war. „Ohne die Platzwarte rollt kein Ball, da würde er höchstens hoppeln und springen. Und dass man mittlerweile sogar einen Master in nachhaltigem Rasenmanagement machen kann, zeigt wie komplex das Thema ist“, erklärt der Experte für das grüne Geläuf.Neben immer mehr Wissen fließt dabei vor allem auch immer mehr Technik in die tägliche Arbeit der Greenkeeper ein. „In der Medizin wird mit Robotern gearbeitet. Genau so ist es heutzutage in der Rasenpflege auch“, sagt Pasch. Wie diese Technik funktioniert, sahen die Platzwarte am Nachmittag dann auf dem Rasen des SportCentrums. Bei der Live-Demo von Husqvarna Deutschland rollten die kleinen oder großen Mähroboter ganz von selbst über den Rasen, per App programmiert und per Satellit gesteuert. Dass der Rasen mit Hilfe der kleinen Technikwunder nicht nur präziser, sondern auch wesentlich öfter gemäht werden kann, hat einen entscheidenden Vorteil. „Der Rasen wird dichter, weil er durch das regelmäßige Mähen nicht mehr nach oben wächst und sich so zur Seite ausbreitet. Außerdem ist er wesentlich weniger von Unkraut befallen und benötigt weniger Dünger“, erklärt Axel Wullbrandt, Area Sales Manager bei Husqvarna.
Nach der eigentlichen Veranstaltung ging es in einer gemütlichen Abendrunde weiter, mit Bundesliga-Fußball auf dem Fernseher und spannenden Gesprächen zwischen den Beteiligten. Dabei betonten auch die FLVW-Verantwortlichen, wie viel Freude ihnen der Tag in Kaiserau bereitet hat. „Besonders schön finde ich, dass die Ehrenamtlichen wirklich weite Wege auf sich nehmen, um hier vor Ort zu sein, um sich gegenseitig kennenzulernen. Ich glaube, das war ein runder Tag, der uns alle begeistert hat und bei dem man im Austausch untereinander und mit der Expertise der Experten viel mitnehmen konnte“, sagt Maurice Hampel, Geschäftsführer der FLVW Marketing GmbH.
Dankbar für die Unterstützung
Dem positiven Feedback schloss sich auch der neue FLVW-Präsident Manfred Schnieders an. „Wenn ich sehe, wie die Leute hier vor Ort unterwegs sind und miteinander umgehen, merkt man schnell, hier stehen engagierte Ehrenamtliche, die ihren Job auf dem Rasen nicht nur lieben, sondern auch leben. Eine tolle Geschichte. Es ist wichtig, dass wir solche Veranstaltungen weiter durchführen. Deswegen bin ich froh und dankbar, dass Husqvarna uns dabei unterstützt und diese Dinge weiter vorantreibt“, sagt Schnieders.Die Arbeit mit dem Rasen erfordert viel Leidenschaft. Wie schön das Spiel darauf ist, sollten nach Mirko Slomka vor allem auch die Kinder erfahren dürfen. Deswegen hatte der 54-Jährige zum Abschluss noch einen Wunsch. „Ich würde mich freuen, wenn ihr die Kinder bis zehn einfach auf den Rasen lasst und nicht auf den Kunstrasen oder den Ascheplatz schiebt. Die machen nichts kaputt. Die sollen erleben, wie schön es auf dem Rasen ist“, sagte der ehemalige Trainer in Richtung der Platzwarte. Diesen Rat werden sie sich sicherlich zu Herzen nehmen. Genau wie die zahlreichen anderen Tipps, die sie beim SUPER GREENKEEPING-Day 2022 von den Experten gehört haben.
Und auch 2023 wird wieder der SUPER GREENKEEPER gesucht. Die Bewerbungsphase startet ab sofort. Alle Infos stehen auf der Landingpage des Wettbewerbs.
[FLVW.de]