Vier Einzelsiege in 37 Disziplinen. Dazu neue Bestleistungen von Manuel Sanders, Sarah Vogel und Blessing Enatoh. Daraus ergab sich bei der Team-EM in Chorzów Rang drei in Gesamtwertung und der angepeilte Podestplatz. Nur die starken Italiener und das polnische Team sammelten an den drei Tagen mehr Punkte.
Die DLV-Mannschaft ist bei der Team-EM im polnischen Chorzów mit 387,5 Punkten und vier Siegen in Einzeldisziplinen Dritter in der Gesamtwertung geworden. Nach einer Reihe von Ausfällen und mit zahlreichen Nachwuchsathleten am Start musste die deutsche Auswahl am Sonntag nach 37 Disziplinen Italien (426,5 Punkte) und Titelverteidiger Polen (402,5 P.) den Vortritt lassen. Deutschland konnte den kontinentalen Team-Titelkampf sechsmal seit 2009 gewinnen, davon zweimal nach nachträglicher Disqualifikation von Russland wegen Dopings.Aus Westfalen waren Monika Zapalska (TV Wattenscheid) für die 100-Meter-Hürden, Pauline Meyer (TV Westfalia Epe) über 3.000-Meter-Hindernis, Wattenscheids Langsprinter Patrick Schneider sollte bei der frisch ins Programm aufgenommenen 4 x 400-Meter-Mixed Staffel starten, wurde dann aber von Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund), der ebenfalls über die 400 Meter an den Start ging – vertreten.
„Unser Ziel war es, bei der Team-EM mit vielen jungen Athletinnen und Athleten am Ende auf dem Podium zu landen. Mit insgesamt 387,5 Punkten ist es uns gelungen, Bronze zu holen“, erklärte DLV-Sportdirektor Dr. Jörg Bügner. „Den Grundstein dafür haben Kristin Pudenz (Diskus / 66,84 Meter), Manuel Sanders (400 Meter / 45,24 Sek.) mit neuer Bestzeit oder auch Carolin Krafzik mit 54,47 Sekunden über 400-Meter-Hürden gelegt, um nur einige Beispiele zu nennen“, sagte Dr. Jörg Bügner. Bis zum Ende war sogar Rang zwei in Reichweite, der schlussendlich ans polnische Team ging. „Aber Polen und der überragende Sieger Italien waren letztlich besser“, so der DLV-Sportdirektor.
Erneut Bestzeit für Manuel Sanders über 400 Meter
Manuel Sanders ist einfach richtig gut drauf. Das stellte er am Freitag auch im Dienste der Mannschaft unter Beweis. Und wie! In einem schnellen Rennen, in dem an der Spitze durch Havard Bentdal Ingvaldsen (Norwegen; 44,88 Sek.) der Meisterschaftsrekord purzelte, rannte der Dortmunder vorne mit und kam nach einer starken Schlussphase schließlich in 45,24 Sekunden als Vierter ins Ziel. Seine etwa drei Wochen alte Bestzeit steigerte er damit noch einmal um zwölf Hundertstel."Es ist super gewesen", freute sich Manuel Sanders. "Ich bin schon gut in die Saison eingestiegen und konnte mich von Rennen zu Rennen steigern. Jedes Mal hatten wir ein paar Sachen, die wir noch hätten verbessern können, das konnte ich dann umsetzen und es wird von Rennen zu Rennen schneller. Ich bin zuversichtlich, dass es so weiter geht. Jetzt schaffe ich es, vorne schnell anzugehen und auch noch hinten anzugreifen, das ist eine gute Kombination, und das funktioniert jetzt auch in internationalen Feldern."
Ein etwas verhaltener Start hat Monika Zapalska womöglich eine bessere Zeit im B-Rennen über 100-Meter-Hürden gekostet. Mit 13,32 Sekunden sprintete die Wattenscheiderin auf Platz drei. Im A-Lauf waren sechs weitere Läuferinnen schneller. Damit belegte die Deutsche Hallenmeisterin in der Gesamtwertung Platz neun, gleichbedeutend mit acht Punkten für das deutsche Team.
"Da stand einfach das letzte Hindernis im Weg"
Platz fünf war in Reichweite für Pauline Meyer (TV Westfalia Epe) bei ihrem internationalen Debüt auf großer Bühne. Doch das letzte von 28 Hindernissen wurde zur Stolperfalle. Zwar rappelte sich die 24-Jährige schnell wieder auf, doch da war schon die Portugiesin Laura Taborda an ihr vorbeigezogen. So blieb ihr in einem taktischen Rennen mit 9:57,84 Minuten Rang sechs.„Es ist zum Glück nichts passiert. Schade, dass es für den fünften Platz nicht mehr gereicht hat, aber da stand einfach das letzte Hindernis im Weg“, sagte Pauline Meyer nach ihrem Einstand in der A-Nationalmannschaft.
Im finalen Lauf der Team-EM stürmte die polnische Mixed-Staffel über 4 x 400 Meter in 3:12,87 Minuten zu einem vielumjubelten Sieg. Allerdings war der Erfolg nur gut genug für Platz zwei. Denn im ersten Lauf war die tschechische Staffel eine knappe halbe Sekunde schneller. 3:12,34 Minuten brachten 16 Punkte fürs Team. Die Besetzung der beiden Rennen wurde durch den Gesamtstand eine Stunde vor den Staffelrennen entschieden.