Quelle: FLVW
Pia Meßing sicherte sich nach Gold im Hürdensprint auch noch den zweiten DM-Titel im Weitsprung.
Dreimal Gold, einmal Silber, einmal Bronze – so lautet die Bilanz aus Sicht des westfälischen Nachwuchses bei den deutschen U20-Hallenmeisterschaften am Wochenende in Dortmund. Überragende Athletin aus Sicht des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) war Pia Meßing vom TV Gladbeck, die gleich zwei DM-Titel mit nach Hause nehmen konnte.
Die U20-Vize-Europameisterin im Siebenkampf Pia Meßing (TV Gladbeck) hat sich am Samstag den Hürdentitel geschnappt! Und das hätte niemanden überraschen dürfen, der sie schon in den Vorrunden verfolgt hat: Absolut sicher und mit viel Druck zwischen den Hürden hatte sie bereits dort überzeugende Leistungen abgeliefert und im Halbfinale in 8,40 Sekunden eine neue Bestzeit aufgestellt. Im Finale war sie in 8,44 Sekunden die Schnellste.„Dass ich diese Zeiten so konstant gerannt bin, überrascht mich schon ein wenig“, sagte sie anschließend. „Die Läufe waren wirklich total rund, da war nichts dran auszusetzen.“ Etwas Wehmut lief jedoch mit, denn: „Den verpassten Mehrkampf-Titel kann das nicht aufwiegen.“ Ende Januar hatte sie nach einer Magenverstimmung die Hallen-DM im Mehrkampf kurzfristig absagen müssen, dort sollte eigentlich die wichtigste Goldmedaille der Hallensaison her.
Zweiter Streich folgt am Sonntag
Und es sollte nicht der einzige Titel für Pia Meßing bleiben, denn am Sonntag legte die 18-Jährige direkt im Weitsprung nach: Gleich im ersten Versuch ging es dabei hoch her. Die Mehrkämpferin des TV Gladbeck landete bei 6,19 Metern, einen Zentimeter weiter als bisher in dieser Saison und nur zwei Zentimeter unter Freiluft-Bestleistung. Das motivierte kurz darauf auch Nelly Sohn (LG Staufen), Deutschlands Jahresbeste der U20 mit einer Bestmarke von 6,27 Metern. Die 17-Jährige flog bis auf 6,13 Meter. Der Kampf um die Medaillen war spätestens eröffnet, als Dreisprung-Siegerin Josie Krone (TSG Bergedorf) sich in Runde zwei mit 5,96 Metern zu Wort meldete.Tatsächlich sollten dies jedoch schon die besten gültigen Sprünge des Tages gewesen sein, denn von den Top Vier – zu denen auch die Frankfurterin Carmen Nowicka (5,86 m) zählte – konnte sich in der Folge ab Runde drei niemand mehr steigern. Damit war der zweite DM-Titel des Wochenendes für Pia Meßing, die viele Jahre im goldgas Talent-Team des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) gefördert wurde, perfekt.
Joana Herrmann findet den Fokus
Für den dritten DM-Titel aus westfälischer Sicht sorgte am Sonntag Joana Herrmann. Schon bei 1,75 Metern hätte der Wettkampf für die Mitfavoritin des SV Teuto Riesenbeck zu Ende sein können. Die Bronzemedaillen-Gewinnerin der U20-EM 2023, die mit einer Saison-Bestleistung von 1,82 Metern angereist war, benötigte bei dieser Höhe drei Versuche. „Ich war ganz schön nervös“, gestand sie, „dann bin ich noch mal in mich gegangen, ich bete dann immer, und versuche, den Fokus wieder zu finden und Spaß zu haben. Dann läuft es am besten!“Gesagt, getan: Die 18-Jährige fand besser in den Wettkampf, meisterte zunächst 1,78 Meter im ersten und dann auch 1,81 Meter im zweiten Versuch. Damit stand sie als Siegerin fest, denn die Konkurrenz tat sich schwer: Schon nach 1,72 Metern musste sich die drittplatzierte Ella Obeta (LG Eckental), Siegerin des EYOF 2023, aus dem Wettbewerb verabschieden. Mehrkämpferin Anna-Elisabeth Ehlers (TSV Bayer 04 Leverkusen), die im Januar im Rahmen der Hallen-Mehrkampf-DM gar über 1,84 Meter geflogen war, holte mit 1,78 Metern Silber.
Robert Rutz holt mit persönlicher Bestzeit Silber
Die männliche Jugend aus dem FLVW sorgte am Sonntag in Person von Tammo Doerner (LG Olympia Dortmund) und Robert Rutz (LC Paderborn / beide goldgas Talent-Team) für Edelmetall. Lust auf ein langsames Bummelrennen hatten die Finalisten über 800 Meter nicht. Vor allem Robert Rutz machte sich von Anfang an um das schnelle Tempo verdient. Stets an seinen Fersen: der Jahresschnellste Louis Buschbeck (Königsteiner LV), vergangenes Wochenende in Leipzig bereits DM-Fünfter bei den Aktiven. Und die beiden Mittelstreckler, die auch die stärksten Saisonbestmarken nach Dortmund mitgebracht hatten, konnten sich vom restlichen Feld lösen.Am besten eingeteilt hatte sich das Rennen letztlich Louis Buschbeck. Auf der letzten Gegengerade setzte er die Attacke und überholte den Paderborner. In deutscher Jahresbestzeit von 1:50,45 Minuten machte der Hesse den Sieg perfekt. Robert Rutz belohnte sich für seinen mutigen Lauf mit Silber und Bestzeit von 1:51,74 Minuten. Sechs der acht Finalisten nahmen neue Hausrekorde mit nach Hause, darunter auch Bronzemedaillengewinner Piet Hoyer (LG Offenburg /1:53,10 min).
Tammo Doerner rettet Bronze ins Ziel
Erst im letzten Drittel des Rennens nahmen die Favoriten über 1.500 Meter so richtig die Beine in die Hand. Bis dahin hatten sie aufgereiht wie an einer Perlenschnur ihre Runden durch die Helmut-Körnig-Reihe gedreht. Doch dann machten Jonas Patri (TSV Bayer 04 Leverkusen), Tobias Tent (LG Stadtwerke München) und Tammo Doerner (LG Olympia Dortmund) ernst und zogen der Konkurrenz davon. Einzig der Dresdner Tore Machnow versuchte noch mitzuhalten.Die Schlussrunde gehörte dann Tobias Tent, der auch mit der schnellsten Meldezeit angereist war. Pünktlich zum Klang der Glocke schob er sich innen an Jonas Patri vorbei und verschärfte das Tempo. Diesmal konnte keiner mehr mitgehen. So hatte der Münchner auf der Zielgeraden sogar noch Zeit, ausgiebig zu jubeln. Als Siegerzeit wurden 3:55,17 Minuten notiert, Jonas Patri holte in 3:56,51 Minuten Silber. Bronze rettete vor Heimpublikum Tammo Doerner (3:56,81 min) vor dem heraneilenden Tore Machnow (3:57,17 min) ins Ziel.
Weitere Informationen:
- Alle Ergebnisse im Überblick
- Aktuelle Fotos und Videos auf den FLVW-Kanälen Facebook und Instagram
- Dortmund Tag 1 | Die Entscheidungen der männlichen Jugend
- Dortmund Tag 1 | Die Entscheidungen der weiblichen Jugend
- Dortmund Tag 2 | Die Entscheidungen der männlichen Jugend
- Dortmund Tag 2 | Die Entscheidungen der weiblichen Jugend
- U20-Hallen-DM: Schaulaufen der DLV-Talente in Dortmund