Quelle: FLVW (Archiv)
Das Sportzentrum Werreanger im ostwestfälischen Lage ist Schauplatz für die Team-DM.
Ein letztes Mal für dieses Jahr werden am kommenden Wochenende Deutsche Meisterinnen und Meister in Stadion-Disziplinen gekürt. Am Samstag kämpfen die Talente der U20 und U16 mit ihren Vereinsteams um Edelmetall, am Sonntag die Masters. Austragungsort beider Titelkämpfe ist das Carl-Heinz-Reiche-Stadion in Lage (Kreis Detmold des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen).
Teamgeist ist am Wochenende Trumpf. In der männlichen und weiblichen U16 sowie U20 haben sich gemäß Rangliste die acht stärksten Vereine Deutschlands für die Team-DM in Lage am kommenden Samstag (21. September) qualifiziert. Das Prinzip: Drei Starter*innen pro Team und Disziplin sind zugelassen, zwei davon kommen in die Wertung für das Mannschaftsergebnis. Ausnahme ist der Stabhochsprung, bei dem von zwei Teilnehmer*innen nur einer punktet. Dabei sind die Talente vielseitig einsetzbar, jeder Athlet darf in bis zu drei Einzeldisziplinen sowie einer Staffel starten.Spannung verspricht in der weiblichen U20 vor allem ein Duell im Diskuswurf: U20-Europameisterin Curly Brown (Eintracht Frankfurt) trifft auf U18-Europameisterin Nadjela Wepiwe, die für die Startgemeinschaft Darmstadt/Gelnhausen/Wehrheim antritt. Die beiden Athletinnen kennen sich gut: Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Koblenz holten sie bereits Gold und Silber und vertraten bei der U20-WM in Lima (Peru) gemeinsam die deutschen Farben. Im direkten Duell hatte bislang stets die ein Jahr ältere Frankfurterin die Nase vorn.
Dank zweier weiterer U20-WM-Teilnehmerinnen stehen die Chancen für Eintracht Frankfurt gut, den Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen. Die Mannschaftsaufstellung listet Geherin Tabea Kiefer und Allrounderin Carmen Nowicka – in Lima für Polen im Siebenkampf im Einsatz – als weitere Starterinnen auf. Die Startgemeinschaft Erzgebirge setzt auf Jolina Lange (LV 90 Erzgebirge), die im Kugelstoßen ebenfalls schon internationale Meisterschaftserfahrung gesammelt hat.
Titelverteidigung oder Wachablösung?
In der männlichen U20 fehlen die Titelverteidiger aus Leverkusen, sodass es einen neuen Deutschen Meister geben wird. Ansprüche angemeldet haben auch hier die Frankfurter, die unter anderem auf den U20-WM-Neunten im Weitsprung Julian Holuschek und Zehnkampf-Talent Friedrich Schulze, der die U20-WM krankheitsbedingt verpasste, bauen können. Für den SCC Berlin stellt sich Joel Yamah, U18-EM-Teilnehmer im Dreisprung, in den Dienst der Mannschaft – wie schon am Dienstag, als er bei "Jugend trainiert für Olympia" für seine Schule auf Punktejagd ging. Zwei Altersklassen tiefer kann der TSV Bayer 04 Leverkusen mit einigen U16-DM-Medaillengewinnern selbstbewusst die Titelverteidigung anpeilen. Gleiches gilt für die Wattenscheiderinnen in der weiblichen U16. Die LG Rhein-Wied und der TSV Bayer 04 Leverkusen, die im Vorjahr nur knapp hinter den Siegerinnen lagen, wollen sicher erneut in den Kampf um den Sieg eingreifen.
Masters-Titelkämpfe mit Weltrekordler*innen
Einen Tag später werden, ebenfalls im Carl-Heinz-Reiche-Stadion von Lage, die deutschen Meistertitel der Masters für die Teams der M/W30 bis M/W70 vergeben. Hier sind sogar einige Weltrekordlerinnen und -rekordler ihrer jeweiligen Altersklassen mit von der Partie. Weitspringer Dr. Eberhard Linke (LG Kindelsberg Kreuztal) beispielsweise. Der bereits 80-Jährige tritt für die Mannschaft in der M60 an. Noch sechs Jahre älter ist Roland Heiler (LAG Obere Murg), Weltrekordler im Kugelstoßen der M85. Unter den Masters-Athletinnen befindet sich unter anderem Tatjana Schilling (TSV 1850/09 Korbach), Siebenkampf-Weltmeisterin der W50. Sonst im Trikot der DSHS Köln unterwegs ist Barbara Gähling (W55; Startgemeinschaft Nutrixxion), Vorgängerin von Tatjana Schilling als W50-Weltrekordlerin. Ebenfalls Weltklasse in ihrem Altersbereich ist Frauke Viebahn (TSV 1850/09 Korbach), die bei der Masters-WM in Göteborg (Schweden) vor wenigen Wochen Hochsprung-Silber geholt hatte. So sind auch bei den Masters spannende Wettkämpfe zu erwarten.