Quelle: Peter Middel
Jessie Maduka feiert einen vielversprechenden Einstieg in die Hallensaison
Um 11 Uhr begann der Wettkampf – da musste Jessie Maduka (TV Wattenscheid 01) vor den westfälischen Hallenmeisterschaften in Dortmund schon recht früh aus den Federn. Auf der Fahrt zur Helmut-Körnig-Halle gähnte die 25-jährige Wattenscheiderin einige Mal, doch als sie sich dann einsprang, war ihre Müdigkeit verflogen. Im vierten Versuch des Dreisprungs flog sie auf ausgezeichnete 13,93 Meter (bisher 13,81 Meter) und sorgte damit für das herausragende Resultat am ersten Tag der westfälischen Hallen-Titelkämpfe.
Zudem hatte sie mit zweimal 13,77 Meter und einmal 13,85 Meter drei weitere Sprünge in ihrer hervorragenden Serie. „Das war heute mein bester Einstand in die Hallensaison und meine beste Hallenserie, die ich je hatte", jubelte die 25-jährige Wattenscheiderin. Ihre bemerkenswerte Steigerung ist kein Zufallsprodukt. „Zu meiner neuen Bestweite hat sicherlich auch beigetragen, dass mein bisheriges Wintertraining sehr gut verlaufen ist. In den vergangenen Jahren hatte ich während des Winters immer wieder Fußprobleme. Dieses Mal habe ich keinerlei Beschwerden gehabt. Ich hoffe, dass es auch so bleibt", sagte die Psychologiestudentin, die gerade ihre Masterarbeit abgegeben hat. „In den kommenden Wochen möchte ich auf meiner neuen Bestweite aufbauen und eventuell noch die 14 Meter in der Halle knacken. Schade, dass die für heute gemeldete Kristin Gierich nicht dabei war. Ich wäre heute gerne gegen sie gesprungen", erklärte Maduka.Markus Greufe siegt über 60 Meter mit neuer Bestzeit
Im 60-Meter-Sprint steigerte sich Markus Greufe (LG Brillux Münster) von 6,71 auf ausgezeichnete 6,70 Sekunden und fegte damit als sicherer Sieger vor seinem Teamkollegen Luka Herten (6,77 Sek.) und Robin Erewa (TV Wattenscheid / 6,79 Sek.) durchs Ziel. „Natürlich freue ich mich riesig über diese Leistung, aber sie kam für mich nicht überraschend, denn vor zwei Wochen bin ich schon an gleicher Stelle im 60-Meter-Vorlauf locker 6,83 Sekunden gelaufen, wurde dann aber im Finale wegen eines Fehlstarts disqualifiziert. Jetzt möchte ich natürlich unter 6,70 Sekunden bleiben, aber ich weiß, dass die Luft noch oben hin immer dünner wird.“Markus Greufe führt seine augenblickliche Top-Form vor allem darauf zurück, dass er in den vergangenen zweieinhalb Jahren verletzungsfrei trainieren konnte. Nun fokussiert er sich ganz auf die deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig. Dort hofft er, sich weiter zu steigern. Seit drei Wochen arbeitet der 26-jährige Münsteraner als Business Consult bei einer Unternehmensberatung. „Meine beruflichen Verpflichtungen lassen sich mit meinen sportlichen Ambitionen ganz gut verbinden. Das ist ganz wichtig für mich", betonte der neue westfälische Hallenmeister.
Yasmin Kwadwo dominiert über 60 Meter vor ihrer jüngeren Schwester Keshia
Im 60-Meter-Sprint der Frauen dominierte Yasmin Kwadwo (LC Paderborn) in 7,41 Sekunden und vor ihrer neun Jahre jüngeren Schwester Keshia Beverly Kwadwo (7,44 Sek.) „Obwohl meine Zeit deutlich über meiner persönlichen Bestleistung von 7,19 Sekunden liegt, bin ich damit sehr zufrieden, denn sie zeigt, dass ich wieder rundum gesund bin, nachdem ich 2021 durch meine Achillessehnenbeschwerden erheblich zurückgeworfen wurde und ich meinen Olympiatraum nicht verwirklichen konnte", erklärte die angehende Lehrerin. Durch ihren Trainerwechsel von Thomas Prange zu Hans-Jörg Thomaskamp musste sie trainingsmäßig einiges umstellen, aber inzwischen hat sich alles bei ihr eingespielt. Ihren nächsten Start plant sie beim Hallenmeeting am 28. Januar in Karlsruhe. Dann konzentriert sie sich ganz auf die Hallen-DM in Leipzig. Auch Yasmins Schwester Keshia Kwadwo (Zweite in 7,44 Sek.) zeigte sich mit ihrer Leistung zufrieden. Und auch sie blickt optimistisch in die Zukunft: „Da ist noch mehr drin. Ich hoffe, dass ich bald mit meiner Schwester zusammen trainieren kann, aber momentan geht das nicht, weil ich zurzeit noch meine Ausbildung bei der Bundespolizei absolviere.“Yasmin Kwadwo (r.) siegt über 60 Meter vor ihrer Schwester Keshia (ganz links)
Im 800-Meter-Lauf der Männer fehlte der Wattenscheider Maximilian Sluka, weil er sich in der vergangenen Woche eine Fußverletzung zugezogen hatte. „Für mich war das besonders ärgerlich, weil es nach unserem zweiwöchigen Trainingslager in Monte Gordo bei mir super lief.“ Den Lauf gewann im Alleingang der außerhalb der Wertung startende Felix Wittmann (Leichtathl.-SG Eschweiler) in 1:52:47 Minuten. Sein Ziel war, die Qualifikationsnorm von 1:53,00 Minuten für die deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig zu unterbieten. Der westfälische 800-Meter-Titel ging nach einem starken Finish an Constantin Feist (LG Olympia Dortmund), der Maco Sietmann (LG Brillux Münster / 1:55,69 Min.) auf den zweiten Platz verweisen konnte.
Im 60-Meter-Finale der weiblichen Jugend U18 gefiel die erst 14-jährige Anne Böcker (Ski-Club Olpe / goldgas Talent-Team) als souveräne Siegerin mit 7,65 Sekunden. Damit blieb sie nur eine Hundertselsekunde über ihrer persönlichen Bestleistung. „Dafür, dass wir zurzeit nur im Freien trainieren können, bin ich mit meiner Vorstellung sehr zufrieden", befand die DLV-Rangliste-Erste in den Klassen W14 und W15. Genauso schnell wie Anne Böcker war die drei Jahre ältere Samira Attermeyer (LG Olympia Dortmund), die bei der weiblichen Jugend U20 im 60-Meter-Finale in 7,65 Sekunden die starke Annica Deblitz (Ski-Club Olpe / 7,75 Sek.) bezwang.
Noah Braida mit neuer Bestzeit über 60 Meter
Eine hervorragende Vorstellung bot Noah Braida (TV Wattenscheid), der sich im 60-Meter-Finale der männlichen Jugend U20 als neuer Titelträger von 7,06 auf 6,99 Sekunden steigerte. In der Klasse U18 gefiel Till Morawietz (LG Lippe-Süd), der bereits im Vorlauf mit 7,28 Sekunden positiv auffiel, mit seinem sicheren Erfolg in 7,27 Sekunden vor Mathis Stein (SuS 1910 Enniger / 7,33 Sek.).Das bisherige Wintertraining hat auch recht gut bei Nele Sietmann (LG Ratio Münster) angeschlagen. Die 16-jährige Münsteranerin erweiterte ihre bereits umfangreiche Titelsammlung mit einem weiteren Erfolg über 800 Meter in der neuen persönlichen Bestzeit von 2:12,41 Minuten. Auf einem hohen Niveau stand der Stabhochsprung der weiblichen Jugend U18, den Lara Schirmbeck (Laufgemeinschaft Emsdetten) vor Mirja Gutzeit (Stabhochsprungverein Horn-Bad Meinberg-Lippe) gewann. Beide Springerinnen meisterten respektable 3,40 Meter.
[Peter Middel]