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Quelle: FLVW
Drei der vier schnellsten deutschen U20-Sprinter kommen aus dem FLVW: Alvin Mawumba (l. / 4. Platz), Ben Tröster (M. / 2. Platz) und Lukas Kasusch (r. / 3. Platz).
Ein DM-Titel, drei Silbermedaillen und einmal Bronze: So lautet die Bilanz für den westfälischen Leichtathletik-Nachwuchs bei den deutschen U20-Meisterschaften. Krankheitsbedingt konnten am Wochenende einige Talente nur geschwächt antreten oder mussten gar komplett auf einen Start in Dortmund verzichten. Sonst wäre die Medaillenausbeute für die Athletinnen und Athleten aus dem Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) womöglich höher ausgefallen.
Für den Höhepunkt aus westfälischer Sicht sorgte am Sonntagabend Ben Tröster: Schulter an Schulter bogen der Sprinter der TSG Lennestadt und Louis Schuster (SG Motor Gohlis-Nord Leipzig) auf die Zielgerade des 200-Meter-Finales ein und pushten sich gegenseitig zu neuen persönlichen Bestleistungen. In der Ergebnisliste standen am Ende 21,57 Sekunden für Ben Tröster – nach Silber über 60 Meter am Samstag nun Gold über 200 Meter auf der Rundbahn.
"Fix und alle", aber mit DM-Gold und -Silber belohnt: Ben Tröster von der TSG Lennestadt [Foto: FLVW].
„Ich bin fix und alle, ich kann gar nicht mehr. Letzte Saison ist mir das noch schwerer gefallen. Ich bin glücklich, dass es jetzt so gut funktioniert hat. Durch die kurze Pause zum Finale hin haben meine Beine einiges mitmachen müssen. Aber wie man sieht, hat es unglaublich gut funktioniert und ich bin super zufrieden. Das war für mich ein perfektes Wochenende, meine Medaillenträume sind wahr geworden und ich kann es immer noch nicht glauben“, sagte ein erschöpfter, aber glücklicher Ben Tröster, der bis zu seiner Berufung in den Nachwuchskader 1 dem Landeskader des FLVW, dem goldgas Talent-Team, angehört hatte.
Bereits einen Tag zuvor war das 60-Meter-Finale zu einer fast rein westfälischen Angelegenheit geworden. Eben jener Ben Tröster landete mit 6,83 Sekunden (PB) hinter Ramon Reckwald (SSC Berlin / 6,74 Sek.). Dritter wurde goldgas Talent Lukas Kasusch. Der Athlet der LG Kindelsberg Kreuztal landete nur drei Tausendstel hinter seinem Kumpel Ben Tröster. Vierter wurde mit Alvin Mawumba (TV Wattenscheid 01) ein weiterer ehemaliger Westfale aus dem goldgas Talent-Team und jetziger NK1-Athlet (6,87 Sek / PB).
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goldgas Talent Ben Duwenbeck von der LG Olympia Dortmund überspringt 4,90 Meter und sichert sich den DM-Vizetitel [Foto: U. Hörnemann].
Für weiteres Edelmetall sorgte am Samstag Ben Duwenbeck von der LG Olympia Dortmund. Entgegen den Vorleistungen, bei denen der Lokalmatador aus dem goldgas Talent-Team als einziger Fünf-Meter-Springer gemeldet war, schwang sich am Samstag der Deutsche U18-Meister von 2023 Lars Urich (LAZ Zweibrücken) im zweiten Versuch über die magische 5Fünf-Meter-Marke: persönliche Bestleistung unter dem Hallendach. Silber sicherte sich mit einer übersprungenen Höhe von 4,90 Metern U18-Athlet Ben Duwenbeck, der alle seine gültigen Höhen im ersten Versuch absolvierte. Mit Saisonbestleistung auf Rang drei landete Mario Mönninger (TSV Gräfelfing / 4,80 m). Die persönliche Bestleistung von 4,70 Meter reiche für Finn Bertling (LG Olympia Dortmund) „nur“ für den undankbaren vierten Platz.
Mehr als kurios mutete der letzte westfälische Medaillengewinn an: Als wären Staffelläufe nicht schon spannend genug, gab es zum Abschluss der Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften noch einmal ein Wechselbad der Gefühle. Allein die insgesamt sechs Zeitendläufe hielten die Spannung im Kampf um den Titel über 4x200 Meter hoch. Bis zum Schluss gab es immer wieder Verschiebungen auf den Medaillenplätzen sowie Patzer und ein Aus aufgrund von Verletzung bei vorab favorisierten Staffeln. Das Staffelholz am schnellsten ins Ziel brachte schließlich das Quartett des SCC Berlin. Doch die Freude über Gold kam zu früh – nach einer Prüfung wurde die Staffel aus der Hauptstadt nach der Regel TR 17.2.3 disqualifiziert.
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Große Freude über die unverhoffte Silber-Medaille in der 4x200-Meter-Staffel herrschte zum Abschluss der DM bei der LG Olympia Dortmund [Foto: FLVW].
Die Regel besagt, dass ein Läufer nicht korrekt in seiner Einzelbahn geblieben ist. Zudem gab es einen Protest der LG Olympia Dortmund, die aufgrund eines Sturzes zunächst ausgeschieden war. Im Ergebnis wurde dem Protest stattgegeben und die Dortmunder Ole Wörmann, Jannis Dettner, Malte Mersmann und Linus Leiste gingen in einem Ersatzlauf wegen Behinderung erneut an den Start. In einem einsamen Rennen ohne Konkurrenz, aber mit lautstarker Unterstützung des Heimpublikums, liefen sie in 1:29,80 Minuten auf den Silberrang. Gold ging indes an die Staffel von Eintracht Frankfurt (1:29,63 min).
Weitere Informationen:
- Ergebnisse auf leichtathletik.de
- Ausführliche Berichte und Videos unter leichtathletik.de/aktuelles
- Fotos und Videos auf den FLVW-Kanälen Facebook und Instagram (@flvw.de)