Quelle: Peter Gehrmann
Erstmals seit 45 Jahren sammelten sich die Hermannsläufer wieder direkt am Sockel des Denkmals zum Start
Strahlender Sonnenschein, angenehme Temperaturen und sanfter Frühlingswind von Südosten kennzeichneten die Wettersituation für die Austragung des 50. Hermannslaufes im Teutoburger Wald. Verständlich, dass bei diesen Bedingungen die rund siebentausend Läufer und Wanderer mit besonderem Hochgefühl zum Start des Teutoklassikers anreisten, der zu diesem Jubiläumslauf erstmals nach 45 Jahren wieder direkt vor dem Denkmal der Kolossalstatue stattfand.
Räumliche Veränderungen beim Hermannsdenkmal hatten diesen allseits begrüßten Schritt des Orgateams rund um Almuth Stief vom TSVE Bielefeld möglich gemacht. Eine zweite bei diesem Jubiläumslauf eingeführte Neuerung war der gemeinsame Start der Wanderer morgens um 8:00 Uhr anstelle des bisher wahlweisen Losmarschierens von Einzelwanderern oder Kleingruppen. Die Hermanns-Wanderer selbst hatten um diesen gemeinsamen frühmorgendlichen Start gebeten, um ein gewisses Zusammengehörigkeitsgefühl zu demonstrieren. Das gelang ihnen zweifellos, angefangen vom imponierenden Bild, dass die siebenhundertköpfige Wandergruppe beim Start bot wie auch beim dicht gestaffelten Wanderer Eintreffen am Ziel zur Spitzenzeit der Veranstaltung.Im frühlingshaften Grün des Heidentales heißt es, seinen richtigen Laufrhythmus zu finden [Foto: Peter Gehrmann]
Der Läuferstart des Hermannslaufes war nach bewährtem Muster in vier Blöcke unterteilt, die einzeln hinterm Denkmal aufgebaut und im Fünf-Minuten- Rhythmus abgerufen und auf die 31,1 Kilometer lange Strecke geschickt wurden.
Jüngere Konkurrenz attackiert Seriensieger Elias Sansar vergeblich
Das Rennen auf dem Teutokamm zwischen Detmold und Bielefeld gestaltete sich wieder einmal als eine Reihenfolge von unterschiedlichen Attacken der jüngeren Konkurrenz auf den inzwischen in die Jahre kommenden 14-maligen Seriensieger Elias Sansar. Vor allem in den langgezogenen Bergab-Passagen der Gebirgsstrecke versuchten die Youngster, den Hermannslauf-Routinier abzuhängen. So witterte man bereits eine fällige Wachablösung, als auf halber Distanz der Hermannslaufstrecke Elias Sansar nur als Vierter die Bergstadt Oerlinghausen passierte. Doch an den darauffolgenden Anstiegen und vor allem an der berühmt berüchtigten langen Treppe von Lämershagen zeigte Sansar wieder einmal seine exzellenten Kletterqualitäten. Über eine Minute nahm er der Konkurrenz auf den letzten zehn Kilometern noch ab, ehe er in 1:49:07 Std. das Ziel an der Sparrenburg passierte. Zweiter in 1: 50:23 Std. wurde der in jüngster Zeit stark verbesserte Patrick Boehme vom TSV 1890 Bielefeld vor dem Konstanzer Niklas Hänze (1: 50:45 Std.). Als stärkste Hermannsläuferin zeigte sich erwartungsgemäß Stephanie Strate, vom SV Brackwede, die sich in hervorragenden 2:01:57 Std. ganz vorn zwischen der Männerkonkurrenz platzierte. Die wohl beste Leistungen im Altersklassenbereich gelangen dem Bielefelder Konrad Schulz, der als M55-Läufer in 12:05:15 Std. einkam sowie beiden Damen Ilka Wienstroth vom Veranstalterverein, die in 2:11:18 Std. souverän die W40 gewann.Oben auf dem Tönsberg hat sich Elias Sansar (hier vor Patrick Boehme) an die Spitze gesetzt. Er muss sie aber bald wieder abgeben [Foto: Peter Gehrmann]
Großer Zuschauerzuspruch entlang der Strecke
Unerwartet groß war bei diesem Jubiläumslauf der Publikumsandrang bei Start und Ziel und überall auf der Hermannslaufstrecke. In langen Reihen parkten die Fahrzeuge des sonntäglichen Ausflugsverkehrs an den Parallelstraßen zum Hermannsweg, während sich deren Insassen das herrliche Wetter zu einer Fan-Wanderung an die Strecke begeben hatten, um dort ihren Schützlingen Mut zu machen.Ein orientierungstechnisches Novum bei diesem Jubiläumslauf war die Zusammenarbeit des Hermannslauf-Organisationsteam mit dem Bielefelder Bundesligisten DSC Arminia. Schon lange hatten sich die Örtlichkeiten in der Bielefelder Innenstadt für die Startnummernausgabe und dazugehörige Läuferbörse des Teutoklassikers als zu beengt und anfahrtmäßig mehr und mehr problematisch erwiesen. Der DSC Arminia stellte den Hermannsläufern die großräumigen Örtlichkeiten der „Alm“ zur Verfügung und unterstrich damit einmal mehr, dass Läufer und Fußballer partnerschaftlich zusammenarbeiten.
Erstmals starteten die Wanderer - 700 beim Jubiläumslauf - gemeinsam in Richtung Sparrenburg
[Peter Gehrmann]