Quelle: Peter Middel
Bernhard Bußmann war die Erleichterung anzumerken: Die Vorsitzenden der Kreis-Leichtathletik-Ausschüsse (VKLA) im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) konnten am Freitag auf ihrer Frühjahrs-Tagung im SportCentrum Kaiserau erstmals wieder in Präsenz tagen, nachdem in den vergangenen drei Jahren vier Treffen coronabedingt ausfallen mussten.
Der Vorsitzende des westfälischen Verbands-Leichtathletik-Ausschusses (VLA) bedankte sich zu Beginn der Tagung bei den VKLAs für ihr unermüdliches Engagement in der vergangenen Legislaturperiode, in denen sie sehr viel improvisieren mussten, um den Leichtathletik-Betrieb am Laufen zu halten. „Trotz der vielen Erleichterungen bei den Corona-Schutzmaßnahmen ist die Anspannung leider noch nicht vorbei, denn wir werden in Europa mit dem schrecklichen Krieg in der Ukraine konfrontiert, der uns auch psychisch enorm belastet. Und niemand weiß genau, wie es weitergeht“, betonte Bußmann. Er setzt auf die große Integrationskraft des Sports, die sogar Kriege überwindet. Als Beispiel dafür nannte er die frühere deutsche 800-Meter-Meisterin Jana Hartmann, die ihre damalige Konkurrentin aus der Ukraine, Yuliya Krevsun, bei sich zu Hause aufgenommen hat.
Trotz Rückgang zweiter Platz in der Mitgliederstatistik
Peter Westermann zeigte sich bei seinen Ausführungen optimistisch, dass die Leichtathletik-Halle auf dem Gelände des SportCentrum Kaiserau rechtzeitig vor der zentralen B-Trainer-Ausbildung des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) im kommenden November in einem neuen Glanz erscheinen wird. Die Halle wird eine neue Bahn, eine neue Lichtanlage und einen neuen Anstrich erhalten.Der FLVW-Vizepräsident Leichtathletik berichtete, dass der FLVW mit 100.176 Leichtathlet*innen aktuell in der Mitgliederstatistik des DLV hinter dem Leichtathletik-Verband Bayern den zweiten Platz einnimmt. Gegenüber 2019 ergibt sich allerdings ein Mitgliederverlust von knapp zehn Prozent. Eine ähnliche Tendenz beobachtet man im DLV, dessen Mitgliederzahl auf 799.000 sank.
Bernhard Bußmann (r.) verabschiedet die VKLAs Herta Wiese, Eberhard Vollmer, Michael Kluwe, Petra Heiderstädt und Klaus Ruschin. Bild: P. Middel
Um die coronabedingten Verluste auszugleichen, bedarf es entsprechender Angebote. Bernhard Bußmann wies in diesem Zusammenhang auf die Veranstaltung WestfalenYoungstars am 4. Mai im Wattenscheider Lohrheidestadion hin. Dieses Leichtathletik-Event, das der FLVW in Kooperation mit der Staatskanzelei NRW entwickelt hat und durchführen wird, richtet sich an Grundschüler*innen der Klassen 3 und 4. Gleiches gilt für die vielen Bezirks-Veranstaltungen, die es in nächster Zeit für diese Altersgruppen in Westfalen geben wird. „Diese Angebote sollten wir zur Nachwuchsgewinnung auf jeden Fall nutzen. Wichtig ist dann, dass wir die leichtathletikbegeisterten Mädchen und Jungen bei der Stange halten“, betonte der westfälische VLA-Vorsitzende. Kreativität, die viele Vereine bereits während der Pandemie an den Tag legten, ist mehr denn je gefragt, denn „nur Meisterschaften anzubieten, reicht nicht“, unterstrich Sportwart Hubert Funke.FLVW-Geschäftsführer Wilfried Busch lobte den zügigen Personalwechsel auf der Leichtathletik-Geschäftsstelle. „Wir haben es 2021 geschafft, langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die große Fußstapfen hinterlassen haben, zu ersetzen. Dieser Wechsel hat reibungslos funktioniert. In dem dynamischen Umfeld ist das echt ein Hammer. Ich danke in diesem Zusammenhang vor allem Aline Richter, Peter Westermann und Bernhard Bußmann für die optimale Zusammenarbeit.“
Positive Bilanz des Leitenden Landestrainers
Eine erfolgreiche Bilanz konnte der Leitende Landestrainer des FLVW, Sebastian Nowak, vorlegen. So konnten die westfälischen Jugendlichen in der DM-Statistik 2021 hinter dem Württembergischen Landesverband (325 P.) mit 265 Punkten einen hervorragenden zweiten Platz belegen. „Mit den Problemen, die wir im Vorfeld hatten, hatte ich nicht mit solch einer erfreulichen Platzierung gerechnet. Unser Ziel muss allerdings sein, dass die Anzahl der Athletinnen und Athleten, die für uns in solch einer Statistik Punkte sammeln, noch weiter erhöhen“, erklärte Nowak.Allerdings sollte man seiner Meinung nach bei einer Meisterschaftsanalyse nicht nur die Medaillengewinner*innen betrachten. „Auch diejenigen Athletinnen und Athleten“, so Nowak, „die in einem Wettbewerb unter die ersten Acht kommen, verdienen große Anerkennung und eine entsprechende Förderung. Schließlich gehören sie zu den besten Jugendlichen in Deutschland“
Bei den Meisterschaften auf Landesebene heimsten die LG Olympia Dortmund, der TV Wattenscheid, die LG Brillux Münster, der TV Gladbeck, der SC Olpe und der Stabhochsprungverein Horn-Bad Meinberg-Lippe die meisten Titel ein. „Ganz viele Vereine stellten darüber hinaus sehr viele erfolgreiche Athletinnen und Athleten bei unseren Landesmeisterschaften. Um diese Jugendlichen, die leistungsorientiert Leichtathletik betreiben, müssen wir uns als Verband genauso kümmern, damit sie der Leichtathletik nicht verloren“, sagte der Leitende Landestrainer des FLVW, der auf allen Ebenen um Vertrauen und gegenseitige Unterstützung bat. Nur durch solch eine Vernetzung kann sich seiner Meinung nach die westfälische Leichtathletik in Zukunft weiter positiv entwickeln.
[Peter Middel]