Quelle: Peter Middel
Anne Berger vom VfL Gladbeck wird am Sonntag in Beckum an den Start gehen (Archivfoto)
Wegen mehrerer Parallel-Veranstaltungen fehlten bei den NRW-Meisterschaften in Hagen viele Spitzenathlet*innen, so auch Julia Ritter (TV Wattenscheid), die für Hagen gemeldet war, dann aber dem Werfer-Meeting am Freitag in Schönebeck, bei dem sie 18,38 Meter im Kugelstoßen erreichte, den Vorzug gab.
„Für mich ist es immer noch etwas Besonderes, bei einer NRW-Meisterschaft zu starten. Daher habe ich mich trotz der anderen Startmöglichkeiten, die ich auch vorliegen hatte, für Hagen entschieden“, erklärte Anne Berger (VfL Gladbeck), die sich mit 4,05 Meter den Stabhochsprung-Titel vor den beiden Kölnerinnen Clara Rentz (3,90 Meter) und Kim Lentz (3,60 Meter) sicherte. „Bei meinem Sprung über 4,05 Meter passte alles. Bei meinen anschließenden Versuchen über 4,20 Meter bin jedoch mit meinem Anlauf überhaupt nicht klar gekommen“, ärgerte die amtierende deutsche Hochschulmeisterin, die bei ihrem Titelgewinn in Duisburg 4,25 Meter meisterte.Im 400-Meter-Lauf der Frauen fehlte Brenda Cataria-Byll (LG Olympia Dortmund) die entsprechende Konkurrenz, sodass sie sich mit der Zeit von 54,69 Sekunden, die 24 Hundertstelsekunden über ihrer persönlichen Jahresbestleistung liegt, begnügen musste. Die absolute Bestzeit der 20-jährigen Dortmunderin steht bei 52,77 Sekunden. Ihre Teamkollegin Lea Sophie Benzin nutzte die Gunst der Stunde. In Abwesenheit der schnellsten NRW-Sprinterinnen gewann die Dortmunderin mit 11,92 Sekunden über 100 Meter und 24,18 Sekunden über 200 Meter das begehrte Sprint-Double.
Marco Giese sichert sich mit einem starken Finish den 5.000-Meter-Titel [Foto: Peter Middel]
Dr. Marco Giese (SG Wenden), der 16 Tage zuvor im belgischen Oordegem über 5.000 Meter mit 14:16,25 Minuten eine neue persönliche Bestzeit aufstellte, kam in Hagen auf der Zwölfeinhalb-Runden-Distanz in 14:52,15 Minuten vor seinem Teamkollegen Frederik Jonas Wehner (14:57,59 Min.) zu Titelehren. Dabei legte der Schützling von Egon Bröcher die letzten 1.000 Meter in 2:51 Minuten zurück. Für Marco Giese, der im vergangenen Jahr im Bereich Statistik promovierte, war es bereits der dritte Meisterschaftserfolg in diesem Jahr. Um seine Gelenke zu schonen, läuft er in der Woche nicht mehr als 75 Kilometer. Als Ergänzung zum Lauftraining steigt er aber oft aufs Fahrrad.
Sarina Brockmann (l.) dominierte den 100-Meter-Hürdenlauf [Foto: Peter Middel]
Zwei Wochen nach ihrem Siebenkampf-Erfolg mit 5.146 Punkten bei den NRW-Meisterschaften in Lage, bei dem sie vier neue persönliche Bestzeiten aufstellte, dominierte Sarina Brockmann (LG Bünde-Löhne) in Hagen im 100-Meter-Hürdenlauf der Frauen in ansprechenden 14,39 Sekunden. Im Hochsprung belegte die angehende Erzieherin darüber hinaus noch den dritten Platz mit 1,69 Meter. Ihre persönliche Bestleistung in dieser Disziplin liegt bei 1,73 Meter, die sie Pfingstmontag in Recklinghausen aufgestellt hatte.
Der 5.000-Meter-Titel der Frauen ging an Anna Maria Hiegemann (LT Stoppenberg), die mit 17:24,72 Minuten deutlich unter ihrer bisherigen Bestzeit von 17:47,91 Minuten blieb. „Ich bin ohne große Erwartungen ins Rennen gegangen. Bei den optimalen Bedingungen in Hagen lief es für mich total gut. Ich bin absolut happy“, strahlte die 27-jährige Physiotherapeutin.
Während seines Studiums zum Bauingenieur hatte Sascha Menn (LG Kindelsberg Kreuztal) kaum Zeit zum Training. Dennoch konnte sich der 27-jährige Siegerländer, der eine persönliche Bestleistung von 7,64 Meter (2018) hat, mit 6,79 Meter den Weitsprung für sich entscheiden.