Marcel Reiff viermal erfolgreich bei Jugend-Titelkämpfen in Hagen

Zum Ausklang einer schwierigen Saison bot der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) den westfälischen Nachwuchsathletinnen und -athleten mit den westfälischen U18/U16-Meisterschaften in Hagen noch einmal ein besonderes Highlight. In der Alterskategorie U16 zeigten sich die Mädchen und Jungen bei herrlichem Spätsommerwetter in vorzüglicher Wettkampflaune und beeindruckten mit zahlreichen guten Leistungen. Recht gut aufgelegt war vor allem Marcel Reiff (TV Gladbeck), der bei seinen fünf Starts vier Titel gewann.

Herausragend war dabei vor allem seine Speerwurfweite von 53,14 Meter, die sechs Meter über seiner bisherigen Bestleistung lag. Mit dieser Weite schob sich der hoffnungsvolle Gladbecker in seiner Alterskategorie auf Platz eins der aktuellen DLV-Bestenliste. Darüber hinaus glänzte der diesjährige DM-Zweite im Neunkampf, der beim TV Gladbeck von Oliver Sell betreut wird, mit 42,68 Meter im Diskuswerfen, 11,46 Sekunden über 80-Meter-Hürden und 2,80 Meter im Stabhochsprung. Lediglich im Weitsprung, den Matthis Kleinhans (DJK Arminia Ibbenbüren) mit 5,85 Meter vor Ole Herlemann (LG Lippe-Süd / 5,80 Meter) gewann, kam er als Dritter mit 5,79 Meter nicht zu Titelehren.

Ole Herlemann, der im Hochsprung schon einmal 1,84 Meter meisterte, reichte im Ischelandstadion die Höhe von 1,78 Meter zu einem souveränen Titelgewinn vor Matthias Kleinhans (1,66 Meter).

200 Meter vor dem Ziel zog Jonathan Gebauer (LC Paderborn) im 800-Meter-Lauf seinen Spurt an und sicherte sich nach einem spannenden Finish den Titel in 2:08,05 Minuten vor dem Dortmunder Lenny Fred Riebe (2:08,38 Min.).

Robert Rutz gewinnt Titel über 300 und 800 Meter

In der Klasse M15 gab es vier Doppelsieger. Bei den westfälischen U16-Hallenmeisterschaften Anfang März in Paderborn musste Robert Rutz (SC Herford) nach einem spannenden Rennen Bjarne Heidner (LC Solbad Ravensberg) in 2:11,03 zu 2:11,07 Minuten den Vortritt lassen. In Hagen drehte der Herforder nun den Spieß um und siegte in der neuen persönlichen Bestzeit von 1:58,90 Minuten vor dem Ravensberger Bjarne Heidner (1:59,32 Min.) und dem Dortmunder Paul Gröver (1:59,75 Min.), die auf der Zwei-Runden-Distanz ebenfalls einen neuen Hausrekord aufstellten. „Im Grunde genommen haben wir im Ischelandstadion eine inoffizielle deutsche Meisterschaft gesehen, denn in dem Rennen sind die drei schnellsten deutschen 800-Meter-Läufer in der Klasse M15 aufeinander getroffen", befand Herfords Trainer Jürgen Marks.

Robert Rutz, der in dieser Saison das Kunststück fertigbrachte, bei seinen drei 800-Meter-Rennen jeweils unter zwei Minuten zu bleiben, stellte sich einen Tag später noch der Konkurrenz über 300 Meter und war auch auf dieser Distanz erfolgreich. Trotz schwerer Beine wegen des Rennens vom Vortag verwies er in 37,39 Sekunden den Ibbenbürener Jannik Wienecke (38,58 Sek.) klar auf den zweiten Rang.

Mit breiter Brust verließ Mathis Stein (SuS 1910 Enniger) als 100-Meter-Sieger in 11,33 Sekunden die Kunststoffbahn. Im Laufe des Nachmittags begab sich der Kraftprotz in Richtung Kugelstoßring, wo er den vier Kilogramm schweren Eisenball als souveräner Sieger auf 15,21 Meter beförderte.

Jan Spieker mit hervorragender Speerwurf-Leistung

In einer hervorragenden Form präsentierte sich auch Jan Spieker (DJK Arminia Ibbenbüren), der sich im Speerwerfen von 57,52 Meter auf erstklassige 58,75 Meter steigerte. Mit dieser Leistung wird er in der Jahresabschlussbilanz des DLV wahrscheinlich ganz weit vorn liegen. Seinen zweiten Titel sicherte sich der junge Ibbenbürener im Diskuswerfen mit 42,44 Minuten.

Über eine enorme Sprungkraft verfügt Justus Lakemper (LG Ems Warendorf), der im Weit- und Dreisprung mit 5,95 beziehungsweise 12,39 Metern der Konkurrenz jeweils klar das Nachsehen gab.

Obwohl Nele Sietmann (LG Brillux Münster) vor zwei Wochen ihr Training heruntergefahren hatte, um wieder rechtzeitig mit dem Wintertraining beginnen zu können, lief sie im 800-Meter-Lauf der Klasse W15 mit ihrem raumgreifenden Schritt ihren Konkurrentinnen auf und davon und gewann souverän den Titel in 2:19,23 Minuten vor Elissa Albers (TV Epe, 2:25,20 Min.).

Großen Wettkampfeifer zeigte Pia Meßing (LG Coesfeld), die viermal im Einsatz war. Dabei gewann die 15-jährige Coesfelderin jeweils den Titel im Weitsprung mit 5,60 Meter und im 80-Meter-Hürdensprint mit 11,91 Sekunden. Über zweite Plätze konnte sie sich im Speerwerfen mit 41,67 Metern und im 100-Meter-Lauf mit 12,82 Sekunden freuen.

Im 300-Meter-Hürdenlauf setzte sich mit Lilli Preute (TV Gladbeck) in respektablen 48,07 Sekunden die Favoritin durch. Nach ihrem Hallenerfolg sicherte sich Greta Heine (LG Lippe-Süd) mit 3,10 Metern auch den Titel im Freien.

Joana Herrmann (SV Teuto Riesenbeck), die von Heike Keller betreut wird, meisterte im dritten Versuch des Hochsprungs die Höhe von 1,66 Meter und gewann damit den Wettbewerb vor Theresa Sobbe (LG Kreis Gütersloh, 1,63 Meter). Obwohl Kim Vaske (Laufgemeinschaft Emsdetten) erst vor fünf Wochen Bekanntschaft mit dem Dreisprung machte, kam sie in Hagen mit 11,24 Meter in dieser Disziplin bereits zu Titelehren.

Doppelerfolg für Frieda Echterhoff

In der Klasse W14 gefiel vor allem Frieda Echterhoff (TV Wattenscheid), die im Kugelstoßen mit 11,66 Meter und im Diskuswerfen mit 31,93 Meter das begehrte Double erreichte. Im 80-Meter-Hürdensprint erfreute Amira Adio (TV Gladbeck), die bereits seit ihrem sechsten Lebensjahr Leichtathletik betreibt, mit ihrem Erfolg in vielversprechenden 12,71 Sekunden vor den beiden Wattenscheiderinnen Ciara Adaobi Okonwo (12,77 Sek.) und Christl Aleyna Bierwirth (12,99 Sek.).

Im Hochsprung sprang Sarah Heger (TV Mettingen) mit 1,61 Meter genauso so hoch wie U18-Siegerin Ira Stemmerich (SV Teuto Riesenbeck).

Im Stile einer recht erfahrenen Läuferin sicherte sich Lilly Claire Kemper (LG Olympia Dortmund) den Titel im 800-Meter-Lauf der Klasse W14. Die Athletin von Dortmunds Coach Steven Orlowski ging nach einer 400-Meter-Zwischenzeit von 73 Sekunden erst 200 Meter vor dem Ziel in Führung und verteidigte diese sicher bis zum letzten Meter. In der neuen persönlichen Bestzeit von 2:28,46 Minuten siegte sie knapp, aber sicher vor der Wattenscheiderin Elina Best (2:29,85 Min.).